Wafrös alemannische Dialektik vom 5. Juli 2006

Des isch halt so; z'kalt isch nint, aber z'heiß isch au nint. Des hot sich wieder mol bewiese bi dere Hochziit vor ä paar Täg iberm See. Weil vill Leit no glaubed, dass mer nu o mol im Läbe hürotet, moßes nadierlich au fäschtlich sei. Mitere Kutsche und schäne Ross vornedra i d Kirche fahre, des isch efters no de Wunsch vume Brautpaar. Etz hond se des Päärle z Mühlhofe abgholet am Haus vu de Braut. Weil die Lederpolschter vu de Kutsche bi de Anfahrt i de Sunne halt heiß wore sind, hot d'Brautjungfer arg laut gsagt »aua do verbrennt mer sich jo de Arsch«, wo se sich i d Kutsche gsetzt hot. Des war de Braut bissele peinlich und sie hot gmont, »känntsch etz hüt itemol en andere Usdruck verwende, wo i doch mei weißes Kleid aa'hon?« Wo se denn z Birnau wieder bei schtrahlendem Sunneschei us de Barockkirche kumme sind, hot d'Brautjunger bim Eischteige denn nu no gset, »Au Mensch, do verbrennt mer sich jo s'Hinderquartier!« Des hot ihre Freundin, d'Braut, denn akzeptiert. Sie hett au sage känne »s Fidele oder s Popole«, des wär au no ä Meglichkeit gsi ...Wo sich aber seller Vertreter im Hotel Sonne, also i de »Sunne«, todmüed i sei Zimmer z'ruckzoge hot, weil er hot dringend schlofe welle, do ischer z'mol wieder ufgwacht, weil im Zimmer näbedra dauernd oner gflötet hot, »ei wem gehört denn das süße Popochen, ja wem gehört denn das süße Popochen«. Des isch denn ä ganze Weile so gange. Schließlich isches dem Vertreter z'dumm wore. Er isch ufgschtande und hot i de Gang usebrüelet: »S wird sich hoffentlich etz bald mol rausschtelle, wem der Arsch ghört!« Des isch etz so ä Beischpiel, wo mer fir Popo en kräftigere Usdruck eisetze moß, wemer ä Wirkung erziele will ...Denn giit's aber au no so typisch alemannische Zwischetön, mit däne mer die Rückeverlängerung bezeichne ka. Bekanntlich hond die meischte junge Fraue, solang se no ä »Figürle« hond, en Popo oder ä herzig's Fidele. Etz wenn d Fraue i die Fahse kummed, wo d Männeren Ranze oder en Kessel krieged, do wäred die Damen efters au ä bitzele ausladend und des Popole vergrößeret sich halt. D Friedhild, ä liebe Bekannte vu mir, die hot do en Schpezialausdruck ghet. Wenn i als mitere zume Schwätz uf de Schtroß zämmegschtande bi und s isch one vorbeikumme, mit some massiv breite Underbau, no hot se känne sage, »lueg au, die sell isch aber au ganz schä iberfidlet!« D Friedhild isch scho lang im Himmel und seither hon i die Bezeichnung nie meh ghört ...Neugierde kenned mir it, bi uns heißt des Wunderfitz. Wunderfitzige Lüt känned om ganz schä uf de Geischt goh und s giit Situazione, wo mer se au mol grob abschittle moß, dass'es begriefed, dass se om pfeilgrad uf d Nerve gond, mit ihrene peinliche Froge. Scho am Morge früh um halbe siebene trifft de Schorsch selle »Schnorremeiere« und sie gäxet, »Ja Schorsch, wo gond sie scho so früeh am Morge ane?« Der hot nu brummlet, er ging a de Bahnhof. Sie aber losst it luck und rueft über d Schtroß, »Ja wa mached sie scho so früeh am Bahnhof?« De Schorsch hot en rote Kopf kriegt und hot nu weng uleidlig bruttlet, er möß uf Konschtanz. »Jo wa mached sie scho so früeh z'Konsch-tanz«, hot d Schnorremeiere denn ums Verrecke no welle wisse. Etz isch im Schorsch d Schnur grisse und er hot iber d Schtroß gruefe: »O wissed se Frau Meier, i sott en neie Arsch kaufe, de alt hot ä Loch!« D Frau Meier hot nix meh gfroget und des war mitem Schorsch sinere Antwort au beabsichtigt. S isch halt so, manche merked's ersch, wenn's dick kunnt.

 

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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