Wafrös alemannische Dialektik vom 4. Februar 2009
"Scham" isch ä Wort, des isch usgschtorbe und "schäm di" brucht me hüt zu niemerd meh sage, weil der, zu dem mer des sage dät, glei froge dät, "wa heisst des?" Etz i moss offe zuegäe, dass i mi all wieder mol schäm. Mol weng meh, mol weng weniger.S giit verschiedene Gründ, wägewa sich unsereins schäme ka oder schäme sott. Me sott sich nämlich menkmol schäme und duets it. Weil mer's it eisieht, oder weil mer's ersch schpäter eisieht. Fir so en Fall hett i etz grad ä saumässig guets Beischpiel parat.
Vor zwei Woche hon i mi gfuxt iber en Zeitungsbericht vu dem "Dschungelkämp," wo se Würm fressed und s Gschlechtsteil vume Känguru, wo
se i Made bade mond und kochte Ameise verschpeised. Etz isch des, wenn i mi iber ebbes fux, ä kitzlige Sach, wenn i mi glei anehock und schreib, während i mi no fux. Do goht mer efters de Gaul durch, de Pegasus und so war's au wäge dem Dschungelkämp, wo se im Fernsäeh zeiged und denn no gros i de Zeitung driber schriibed. I hon denn i mim Koller ä "Ekelmenü" abote, do hots me vor mir selber gruset I hon no iberlegt, soll i des Ufsätzle uf d Redakzion bringe, oder soll i's nomol neu schreibe, aber i hon's losse, obwohl i mir gset hon, dass etz vill vu mine Leser saged, "der isch doch au ä Sau!"
Am Tag wso's WOCHENBLATT erschiene isch, hot mer ä Frau ufem Friedhof
iber drei Reihe Gräber gruefe; "I hon ihne nu sage welle, wie i mi iber ihre Dialektik heit wieder gfreit hon. Genau des isch au mei Meinung!" Die liebe Frau hot me direkt erlöst vume Druck, etz war mer's wieder leichter, weil i denkt hon, dass so wie die Frau no meh vu mine Leser denked.
Etz hon i aber i minere Fuxete au no de Prinz Harry ufs Korn gnumme, weil der
uf de gliiche Zeitungssite erwähnt wore isch, weil er wieder mol ebbes Dumms abgloh hot. Weil i äbe scho verruckt war, wäge dem Dschungelkämp, hon i iber
den "Rote Fisi" au no min Senf abglosse und hon'en no en "Seicher" gheisse.
Am Tag nochem Erscheine vu mim WOCHENBLATT hot me ä sanfte, richtig liebe Frau us Schtocke (Stockach) agruefe und hot mer verzellt, dass se all Woch mei Gschichtle liest und sich driber freit, aber wieso und wäge wa und warum i etz den Prinz Harry as rote Fisi und au no als Seicher bezeichne, des sei doch en Bue vu de Prinzessin Diana, wo bi de Muetter Theresa gsi sei und der arm Kerle hett doch au sicher Liebe vermisst, genau wie sin Vadder, de Prinz Charles! Anschtatt i mei Hirn eigschaltet hett, hon i dere Frau was verzhellt vu Vorbildfunkzion vume junge Prinz und dass des äbe doch en Seicher sei. Mer hond uns freundlich trennt und enander am Delefon ade gset, aber kaum no i uf-
glegt ghet, isch mer die sogenannte Schamröte is Gsicht und i min alte Kopf gschtiege!
Ja schämsch du dich eigenlich it, hot mei alter ego, also mei zweit's ich sich gmeldet! Du alte Simpel, mosch etz du dir vunere liebe Frau und wahrscheinlich au no "Mamme" erkläre lo, dass Kinder, junge Lüt dass die vill Liebe bruched und dass'es do i dem Backinghäm-Palascht scho alleweil ghaperet hot, scho bim Charles! Ka'sch etz du di nume dra erinnere, wie du gsi bisch, wo du so alt gsi bisch wie de Harry? Du alte Heuchler, du bisch jo au it vill besser, wie selle zwei Gerechte, wo i ihre Geilheit selle Susanna im Bad bobachtet und verleumdet hond. S war en kurze, aber heftige Schturm i mim Gmüet, denn hon i mi anegsetzt und gschriebe und hon sellere Stockachere im Geischt dankschön gsagt, weil mer's etz wieder wohl isch und dass i froh und dankbar bi, dass i mi no schäme ka, hoffentlich bliibt mer des no gar!
Von Walter Fröhlich
Autor:Redaktion aus Singen |
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