Wafrös alemannische Dialektik vom 27. September 2006
Wie schnell die Ziit vergoht, des merk i amel wieder, wenn i a min Zeddelkaschte gang und lueg, ob i it ebbes find, woni driber schriibe ka. Do hon i mir en hufe Zügs ufgschriebe und zmol merk i, dass all's scho wieder Schnee vu geschtern isch, nume aktuell, eifach verfalle. Zum Beischpiel die schä Gschicht, wo en Lehrer on vu däne Buebe gfroget hot: »Klemens, kasch du mir drei berühmte Deutsche nenne, wo mit B afanged?« Der Herr Lehrer hot nadierlich it Dialekt gschwätzt, sondern noch de Schrift, weil en Lehrer it Dialekt schwätze derf, weil en suscht nu no die Türkekinder verschtoh däted. Die selle lerned uf de Gass no unsern Dialekt, aber ein deutsches Kind schpricht noch de Schrift, au wenn de Babbe und d Mamme Mitglieder i de Muetterschproch-Gsellschaft sind. Domols, wo die Gschicht no aktuell war, hot der Klemens sich ä Weile bsunne, ob er drei berühmte Deutsche, wo mit B afanged, känne dät, no hot'er wie us de Pischtol gschosse zum Lehrer gsagt: »Beckenbauer, Bonhoff und Bierhoff!« Die Näme sind scho wieder Geschichte, aber domols war de Lehrer mit dere Antwort it so ganz z friede und hot gmont, ob er no nie ebbes ghört het vu Bach, Beethoven und Brahms? No hot de Klemens nu no gset, »fir Ersatzschpieler intressier i mi it!« Des hon i mir domols au ufgschriebe, wo die Metzgersfrau sich mitere Kundin driber underhalte hot, wo se im Urlaub gsi isch. Sie hot denn gseit, selle Kundin, sie sei in Bad Dürrheim im Solbad gwäse. Wissed se, hot se zu de Metzgersfrau gsagt, »i gang halt am liebschte dert na, wo's schprudlet!« Die Frau war halt au scho iber de vierzge und fir selle hon i mol den Schpruch gfunde: »Vu 20-40 verdient me sei Geld mit de Gsundheit, wo me bim schaffe ruiniert und vu 40-60 gibt me des Geld, wo me verdient hot, fir sei ruinierte Gsundheit wieder aus.« Des isch so ä Thema, i des wo me nei g'rotet, ob mer will oder it, aber mer macht doch au en Hufe Bledsinn, a dem wo me selberschuld isch. Do hot nämlich oner gmont, wo i mir ufgschriebe hon: »D'Leut kaufed Sache, wo se it bruched, damit se Mensche imponiered, wo se it möged, und des mit dem Geld, wo se it hond!« Des mit dem »hon« isch so ä Sach. Schriftdeitsch bedeitet »hon« eigentlich »haben« und die Frage »hast du?« kleidet der Badenser in die Kurzformel »hosch?«. Die uralte Gschicht vu däne drei Seehase, wo z Köln ime Hotel abgschtiege sind, isch sicher allene Leser bekannt. Mer hot se it verschtande und hot zum Zimmermädle gsagt, sie soll doch mol a de Türe lose, ob se usefindet, wo die drei herkummed. Etz hot se gelauscht, gloset oder g'loschoret und hot ghört, wie on Seehas de ander gfrogt hot, »hosch du en Kamm? Na, i hon kon Kamm. Hosch du au kon Kamm? Na, i hon au kon Kamm. Ha sag bloß, etz sind mir vu dohom furt und s'hot kon kon Kamm!« Denn isch des Zimmermädle sofort abe i's Lokal und hot gmont: »Dat han isch mir jleich gedaht, dat des Schinesen sin!«
Von Walter Fröhlich
Autor:Redaktion aus Singen |
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