Wafrös alemannische Dialektik vom 26. Juli 2006

Dass i ä bolidisch's Rindvieh bin, schtellt sich alle Tag meh raus. Bi de letzschte Bundestagswahl hon i mi gfreit, weil se so usgange isch, dass se hond ä große Koalizion mache möße. Des heißt, dass die Schwarze mit de Rote zämmegschperrt wore sind, noch dem Motto »sodele, etz hond'er de Dreck«, etz mond'er beide miteand gschirre, ob'er wänd oder it. Etz känned'er mol zeige, wan'er druf hond, no wäred'er de Karre doch au ä schtuck wiit ussem Dreck zieh. Sie hond denn au i d'Händ gschpuckt und ihren Eid gleischtet, sie wetted vum deitsche Volk de Nutze mehre und Schade vermeide und i hon fescht dra glaubt, dasses etz vörse goht, aber do isch mer bis etz s'Mul suber bliebe. Alle Tag schlag i mei Zeitung uf und denk, dasses mol en Ruck giit, aber s'lauft ums Verrecke it. Mer hot de Eidruck, dass se scho de Nutze mehre wetted, aber meglichscht nu de Nutze vu de eigene Partei. Mer kännt ab und zue grad mone, sie wetted de Nutze vermeide und de Schade vermehre, weils'ene scheint's weniger ums Volk goht, sondern meh um de eigene Lade. Wa hond se doch fir hochfliegende Plän mit dem Abbau vu de Arbeitslose, aber no krieged se wieder Händel zerscht under sich, bis se denn wieder sovill Kompromiss mached, dass am Schluss vu de ganze Plän nint meh ibrig bliibt, oder so guet wie nint. Wase mitenand au afanged, on macht im andere sine Idee madig und denn wird dischkeriert, bis mer am End wieder uf de Nulllinie landet. Mit Ach und Krach hondse sich uf d'Angela Merkel als Bundeskanzlerin g'einigt, aber sie hond scho hinder ihrem Rucke s'Messer i de Händ, dass mer ihre de Garaus mache kännt. Debei macht se doch, wa se ka, aber ufem Wasser wandle und Brot vermehre ka se halt gottsname it. Vorne heuchle und hinde meuchle isch scheint's wieder ä richtig's Hobby wore. Etz hot unsern Bundespräsident sich scho ä paarmol eigmischt und hot'ene richtig de Roscht abetue. Nadierlich hot mer glei gschriie, der soll sich it eimische, der soll sine Repräservationspflichte erfille, zu dem sei der jo do. Aber de Horscht Köhler sagt'ene deitlich, waner glaubt, waner sage moß und der verschtoht it wenig vu Volkswirtschaft. »Sie solled sich uf Sachproblem konzentriere und it ihre Kraft vergeude i bolidische Sandkaschteschpiel!« Er isch beischpielsweis de Meinung, dassmer die Arbeitslosigkeit vu zeh uf fimf Prozent senke kännt. No hot nadierlich de Kanzleramtsschef glei sage möße, dass d'Arbet vu de Koalizion besser sei, als wie se scheint. »Die Schwarze und die Rote däted ufere Großbauschtellschaffe und so Großbauschtelle däted nie übersichtlich usssäeh.« Do hot'er it Urecht. Mer moß nu a die Gsundheitsreform denke, wa des fir ä Großbauschtell isch, aber s'giit halt au gnueg Großbauschtelle, die ka mer nu als Saulade bezeichne. Nadierlich lached sich die Grüne is Fäuschtle. »Sie däted niemerd känne, wo druf wettet, dass die Koalizion bis zu de näkschte Wahle hebe dät.« Däne wär's am liebschte, wenn se ehnder hüt als morge usenand keit. Bi dere Gsundheitsreform hett sich jo zeigt, dass die Schwarze und die Rote sich gegeseitig lahmleged! Denn händled se wieder um d Laufzeit vu de Atomkraftwerk und morge iber des und iber sell. De Bundespräsident hot aber gmont, er häb sich mit Arbeitslose underhalte und er sei de Meinung, »sie hetted's verdient, dass mer sich wund schafft, wie se wieder ane Arbet kummed«. I find des eifach prima, wie der unsere Parteipolitiker a d'Ohre schlet! Bitte Herr Bundespräsident, jo it luck loo, nix wiedruf

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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