Wafrös alemannische Dialektik vom 26. April 2006

Hüt dät i gern i minere Dialektik ime liebe, guete Fründ zum Geburtstag gratuliere, obwohl er grad ersch fimf Johr alt isch, aber die fimf Johr sind fir ihn, sage mer mol, s beschte Mannesalter. Min liebe, guete Fründ isch nämlich kon Mensch, sondern en Hund. Etz soll bloß niemerd uf die Idee kumme und sage, en Hund kännt kon Fründ sei, weil er kon Mensch isch. Wievill Mensche betrachted ihren Hund als ihren beschte Freund, wo se no nie enttäuscht hot, im Gegesatz zu manche Mensche. Eigentlich hon i scho alleweil en Hund welle, aber mit so om sott me laufe und do haperet's bi mi mir selle. Etz hon i aber doch on und der isch, wie gsagt, etz fimf Johr alt und i dät sage, dass er mir en liebe und guete Freund wore isch, wo se do umenand au »Fründ« saged. Mit mim vierbeinige Freund bruch i au it laufe, der isch au so um me rum. Min Hund isch nämlich de »Bunte Hund« vom WOCHENBLATT, wo alle Woch uf dem Blatt vor minere Dialektik schtoht. Im April 2001 hot'er s erscht mol bellt und dem sei Belle isch Musig i mine Ohre. Er isch, kännt mer sage, eng verwandt mit mir, weil er au sei Gosch ufmacht, wo se ander Leut zuelond, weil se sich it traued. Der »Bunte Hund« losst Sache ab, do kännt' in jedesmol de firschtreichle. Jedesmol, wenn i nochem Mittwoch, wo unser WOCHENBLATT erscheint, ge eikaufe oder eifach nu i d Schtadt gang, no haued mi d Leut a und menkmol sotte, wo i garit kenn, die wo aber mi känned, und froged me, »hosch scho de bunte Hund gläse?« Meischtens sag i denn nai, i hon no ko Ziit dezue ghet. Denn leged se aber los und saged Sache, wo min bunte Hund viellicht rot wäre dät, wenn'er se höre kännt. »Der trifft halt alleweil de Nagel uf de Kopf«, isch de meischte Satz, wo i do zum Höre krieg. »Des ghört scho lang mol gsagt, s war hekschte Zeit, dass mer do mol de Finger druf glet hot!« Debei hot min bunte Hund jo gar kone Finger, sondern nu Pfote, und mit däne Pfote dappt er fröhlich i allene Fettnäpfle rum, um die andere Schornalischte en große Boge mached, wie zum Beischpiel i selber, obwohl i suscht it grad zu de Verschrockene ghör. S giit vill Leut, die moned, dass i hinder dem bunte Hund schtand, aber Hand aufs Herz, i hon bis hüt ko Ahnung, wer dem sine Hämmer schteckt. Eigentlich ischer ja s Schprachrohr vu unserene Leser. Wenn ebber ebbes ufem Herz hot, wanen druckt, oder wanen freit, no ka'ner des unserm bunte Hund mitteile und der bellt des denn use i d Landschaft, aber selbschtverschtändlich diskret! Ko Wunder, dass drum de bunte Hund so bekannt wore isch, wie en bunte Hund. Do isches doch logisch, dassmer dem Kerle zu sim fimfte Geburtstag herzlich gratuliert, mol iber sei Köpfle schtreichlet, ihm ä Küssle uf sei Schnäuzle giit und zunem sagt: »Du bisch en wunderbare Mordskerle und machsch mir und vill vill Leser nix als Freid. Sei so guet und mach wiiter wie bisher. Bell so lut de kasch und blieb min Freund. Und dass d'es nu grad wosch, i mag die saumäßig - wau wau wau!

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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