Wafrös alemannische Dialektik vom 25. Juli 2007

Wemmer ebbes scho mol ghet hot und mer hots etz wieder, no isch des ä Jubiläum und drum feiered mir alle Täg irgend ebbes, Hauptsach mer hond ebs zum jubiliere. I bi etz grad au wieder i soä Jubiläum wengle eigschpannt,weil i bim SWR 4 en Glickwunsch sag derf, weil nämlich de ufgschtockte Sender Friedrichshafe grad fimf Johr alt isch. Wose de hochmodern ufpolierte Sender nämlich ereffnet hond, do hot min Kolleg, de Manfred Hepperle und i, do hond mir zwei vor fimf Johr ä Red halte derfe. Er fir d Schwobe und i fir d Badenser. Mer sind beide ganz lieb gsi, aber a weng schpitzig und weil se's gern wenig schpitzig hond, hot me uns zwei gfrogt, ob mer it zum Fimfjährige gratuliere wetted, so wie mir zwei halt gratuliere däted, wemmer wetted und mer hond nadierlich welle und etz bin i nu gschpannt, ob se min Glickwunsch sended, s ka au sei, dass se'n scho gsendet hond und i hon's verbasst. Domols hond se nämlich de Raveschburger und de Konschtanzer Sender kaschtriert, sowohl technisch wie au personell un denn hot me de Friedrichshafener Sender grossherzig ausbaut. Die ganz Prominenz us Bolidik, Wirtschaft und Gsellschaft isch do gsi und de Hepperle dät do etz sage »gwäe.« Er hot sei Württemberg würdig vertrete, weil er jo als Kabarettisch ä Käpsele isch, de Manfred und i hon mi agschtrengt dass i fir Baden au ä einigermasse guete Figur mach und hon ä räet freche Gosch riskiert. Scho im Manfred z'lieb und weil i jo en ausgschproche schwabofile Typ bin, hon i iberhaupt it a de Schwobe rumkrittlet, sondern i hon mi uf d Nordlichter konzentriert. Däne bin i uf de Buckel ghockt, weil nämlich vill vu dene i dem Fäschtsaal ghockt sind, wo mir zwei gschwätzt hond. Weils lauter hohe Herre wared, hon i mi luschtvoll driber ausglosse, dass die Eiheimische selte oder nie ebs were känned, weil me uns do unde weng fir underbelichtet haltet. I war so guet druf, dass i mi uf d PISA-Schtudie berufe hon, wo die Kinder im Süde besser abgschnitte hond gege Norde zues. I hon behauptet; »Je wiiter's nuf goht, je bleder wäred se.« Do war de Beifall so heftig, dass se hond d Mikrofon zruckdrehe mösse. Desmol, also bim Fimfjährige, dobin i weng anderschrum gfahre und hon guet badisch a de Schwobe rumkratzt. S Hauptquartier vum SWR 4 isch nämlich z Tübinge und seit se de Konschanzer Sender kaschtriert hond und Friedrichshafe ausbaut, hond se uns uf de andere Seesiite, mitsamt em Hegau schtill und leise weng ufs Abschtellgleis gschobe. Hand ufs Herz, i mag d Schwobe, aber sie sind scho Sieche. Wemer ebs mitene teilt und mont me macht etz halb und halbe, no schtohsch als Badenser ufs mol ohne Hose do und de Schwob hot zwei a! Reklamiersch denn, no heissts nu »du des isch mer garit ufgfalle.« I hons au gnädig gmacht. Honene zum Jubiläum ä Landkarte vu Süddeutschland gschenkt und i minere Red gset, Konschtanz, Radolfzell, Singe, Stockach und Enge däted it i de Mandschurei liege, sondern däted eng as Schwobeländle grenze. Beim SWR 4, »da sind wir daheim,« do mechted mir doch au »daheim« sei, bei dem Sender, »der unsern Geschmack voll befriedigt, der unsere Ohren it dauernd erniedrigt, der jubelt am See und auf Bergen und Hügeln, es lauscht ihm die Hausfrau, vor allem beim bügeln«

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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