Wafrös alemannische Dialektik vom 24. Januar 2007
Etz isch scho wieder des Wihnächte rum, Dreikenig vergässe, s Neijohr verglepft und iberall i de Dörfer und Schtädt de Neujohrsempfäng vorbei. D Zeitunge sind scho wieder voll mit Fasnetufsätz und -bilder und i de innowatife Gschäfter lueged om scho d Oschterhase us Schokolad mit ihrne große Auge a. Obwohl i mer vorgnumme hon, dass i des Johr nint iber d Fasnet schriib, weil des Thema allmählich abgraset isch, bin i usgrechnet des Johr mit minere Nase wiederuf die Fasnet gschtoße wore, obwohl i gar konne mach und die fimft Johresziit nu näbe mir herlauft, oder i näbe ihre. En ganz junge Fernsähmensch isch mit sim Tiim i mim Wohnzimmer gsi und hot weng ebbes iber mi wisse und ufzeichne welle. Etz hot der junge Kerle under anderem gmont, dass die Fasnet i mim Läbe doch ä große Roll schpille dät und wa i denn vu dere Fasnet eigentlich halte dät. Denn hot'er weng grinst und ganz verschmitzt gseit: »Sie wissen doch, dass Fasnacht saufen ist und schlägern!« Do war i uf omol ganz bi de Sach. I hon zum Kameramann gseit, »halted se mol des Käschtle a, do mond'er schneide, des ka me it sende!« Denn hon i dem junge Mann und sine Kollege en kläne Vortrag iber d Fasnet, iber mei Fasnet ghalte: I woß scho, dass a de Fasnet gsoffe wird, und dass vill so voll sind, dass nix meh i se nei goht und i woß au, dass'es a de Fasnet meh Schlägereie giit, we underem Johr, wa eigentlich fascht it meglich isch, weil des etz grad »in« isch, dass mer sich d Gosch verhaut und däne wo am Bode lieged, no i de Buch und i d Niere tritt. Wenn sie aber glaubed, dass des ebbes mit de Fasnet z'tued hett, no sind sie total schief gwicklet. Des isch nämlich de Sinn vu unsere »organisierte Fasnet«, dass die, wo i ihrne Häser schlupfed und sich hinder de Maske verberged, dass die no ä luschtige, witzige und schäne Fasnet mache känned, ohne dass se vu sellene gschtört und vor allem verwexlet wäred, wo ko Narrezunft und kon Fasnetsverein und ko Häs und ko Maske bruched. Wer sei fasnächtliche Hoemet hot, der hot ä Bindung a sei Fasnet und wer ä Bindung hot, der feieret ausglosse und vum Alltag befreit die paar Täg vor de Faschtezeit, aber er macht it nu wa'ner will und opferet de Rescht vu sim Hirn im Chaos. Und denked se mol a die viele Fraue und Manne, wo Kopf Fasnet mached. Wa jedes Johr a Hirnschmalz zämme kunnt uf däne bunte Obed und Narrekonzert, des gäb ä Schliefere uf alle Schprungschanze, do kännted se ihren teure Kunschtschnee schpare. Sodele, des wär's eigentlich, etz känned ihr euer Kischtle wieder renne loh, no mache'mer des Interfiju no gar fertig! Wose wieder furt wared, die junge Bursche vum Fernsäeh, do honi nomol iberlegt, wa i däne verzellt hon. No isch mer's z'mol kumme, dass des mit dere Fasnetau suscht im Läbe gilt. Wenn de Mensch ko geischtige Hoemet und ko Bindung a nint hot, no lauft'er meischtens ussem Rueder, aber bring emol die arme Kerle ane Bindung, wenn se alles tond, dass se im Mensch jede Bindung mit Gwalt hii mached!
Von Walter Fröhlich
Autor:Redaktion aus Singen |
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