Wafrös alemannische Dialektik vom 23. November 2005

Mer ka jo vor's Hus go wemer will, alleweil trifft mer Bekannte und kunnt mit däne weng is Gschpräch und denn seit me halt so Floskle und Floskle sind nix als allgemeine Redensarte und allgemeine Redensarte sind bekanntlich Bledsinn. »Wie goht's au all«, zum Beispiel, und s Bescht wa mer do druf sage ka isch all no »am liebschte guet«. Wa unsereins weniger schmeckt isch »alles o.k.« oder »alles klar?« Damit i mol weng Abwexlung i den Bledsinn bring, hon i neilich mol on gfrogt, »wa sesch au zu de allgemeine Lage?« Des war s'letscht Mol, dass i ebber so ä Frog schtell, weil mi der Gschprächspartner glei so dief i die allgemeine Lage inezoge hot, dass mer's ganz drimmlig wore isch. Der hot sofort losglegt: »Also wenn de mi frogsch, no dät i sage, s isch zum Hooröl brunze, mit dere allgemeine Lage. Zersch hond se gschtritte wie d Räuber, die Parteie, no ischene nix anders ibrig bliebe, als so ä große Koalizion mache und des hond se denn au gmacht und beide hond se ghörig Federe glo, die Schwarze und die Rote. Beide hond se zum Teil s Gegeteil vu dem gmacht oder wänd's mache, wa se uns, im Schtimmvieh, verschproche hond. Wahrscheinlich hots ene scho weng weh tue, dass jeder vu däne beide hot nochgäe möße und in Sack lange tond se beide nadierlich wieder de Wähler. Aber s gschieht uns recht, weil jedes Volk die Regierung kriegt, wo's verdient. Zum Kotze find i, dass etz die Grüene und die Gäele nint bessers im Hirn hond, als dass se zum Verfassungsgricht marschiered und des torpediered, wa die Große usdiftlet hond. Am wohlschte wär's däne, wenn gar nint bassiere dät und unser Kärrele no gar s Loch aberennt.« Etz wa hett i do druf sage welle? Nint hon i gset, aber denkt hon i mer, dass Volkes Schtimme it all nu »Vox Rindvieh« isch, weil i des garit so bled find, wa der Mensch a mi nagschwätzt hot. I hon denn nu no gmont, »do hosch Recht, aber etz moß i go, weil i en Termin bim Dokter hon«. Nei i hon wieder mol i mi nei lache müeße, wo i den Bericht iber de Landespresseball gläse hon, wo selle Gabriele Renz, die Landeskorreschpondentin i de PC tippt hot. Abgsäeh de vu, dass es mir schwerfallt, de Minischterpräsident Günther Oettinger als min »Landesvadder« azgucke, weil er jo min Bue sei kännt, hot se anem rumgmäkelet, dass er de Tanz ereffnet het mit de Rose Schneider, de Frau vum LPK-Schef, die wo sich aber nu wenige Sekunde mit dem Neuling »gwiegt« hett, denn »strömte das tanzbegeisterte Ballvolk in die Rund«. Do hetted nämlich »Spötter« gläschteret, mer hett de Oettinger und »seine ebenfalls etwas ungeschmeidig tanzende Gattin Inken« schütze wellen. Fir mi giit's nix Schlimmers, als wenn sich Weiber iber Weiber auslossed und des au no i de »Presse«. Macht mer des au, inere junge Frau vume Bolidiker bescheinige, dass se »etwas ungeschmeidig« danzt hot? Aber de Hammer war, wo se berichtet hot, die Gabriele, dass die »Prinzen« ufträte seied. Selle Gruppe us Leipzig war anscheinend weng meh als fätzig, denn wose den »voluminösen Choral über den Coitus interruptus» agschtimmt hetted, do hett sich de FDP-Abgeordnete Kleinmann dezent z'ruckzoge. Er isch nämlich Pfarrer vu Beruef und en Coitusinterruptus isch de blitzschnelle Rückzug vume Ma binere sehr intime, diefe Liebesbeziehung. Wer meh do driber wisse will, der soll sei Bibel ufschlage bei Genesis 38, 8-11. Klar, dass do en Pfarrer ufschtoht und goht, wenn se angäblich kinschtlerisch afanged sauele. Aber d Gabriele hot gmont, dass »derartige Berührungsängschte de SPD-Schefin Ute Vogt femd seied und do dät i sage, des glaub i eigentlich au.

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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