Wafrös alemannische Dialektik vom 20. Mai 2009
Weil alles zwei Seite hot, sind sicher au ä paar Lüt weng schadefroh gsi, wo im NABU, im Naturschutzbund, vor ä paar Woche ä Malör bassiert isch. Des kunnt doher, weil it alle mit däne Maßnahme iverschtande sind, wo äbe der NABU zum Wohl und zum Schutz vu Natur und de Umwelt menkmol ergreift. I denk do zum Beischpiel grad a de Schtreit um die Kormoran. D Fischer jommered, dass'ene die Vegel de Fischbeschtand wegfresse däted und verlanged, dass mer die Viehcher abschieße, also reduziere sott. Denn schimpfed aber wieder selle, wo des ä Sauerei finded, dass me die Vegel abschießt und des goht denn hie und her mit Leserbrief, bis mer denn nume gschosse hot, sondern mit Lichtakzione däne Vegel s Brüete verleidet hot. No war's aber au it allene wieder räet, noch dem alte Motto "Wie mer's macht isch's nint". Etz des Malör, wo ä Porzion Lüt schadefroh gmacht hot, des isch kumme, weil de Naturschutzbund ä Pilotprojekt laufe ghet hot, also en Versuech, und zwar, dass me am Bodesee s Heckrind wieder züchtet, wo verwandt isch mit em Auerochs. De geeignete Platz hot me gfunde im "Schanderied", zwische Radolfzell und Stockach. Des Heckrind brucht kon Schtall und me moss'es it zuefuettere, s versorget sich selber und ibernimmt durch des Abweide so ä Art Landschaftspflege und ob's ihm guet goht, dem Heckrind, sieht mer deitlich a de Beckeknoche; aber scheint's doch it gar so guet, denn vier vu däne Pilotrinder sind gschtorbe, weil se verhungeret sind. Do war nadierlich was los, wa die Leserbrief betrifft. Alle, wo scho lang uf de NABU verruckt gsi sind, hond etz hämisch und voll Schadefreid ufen eidrosche noch dem Motto, des sind denn no schäne Naturschützer. I moss ehrlich sage, i g'hör it zu de Schadefrohe, obwohl i manchmol denk, wenn mi so en Gschuckte mit sim Nobelkarre iberholt, wenn dir nu en Reife platze dät. I hon me aber glei noch some wüeschte Gedanke wieder im Griff. Aber i hon ä ganz schpezielle Eigeschaft, wo i it abschtelle ka, weil se alleweil vunim selber kunnt. Wenn irgendwo ebbes bassiert und i hör des im Radio, oder i lies'es i de Zeitung, no fallt mir komischerweis zu dem betreffende Vorgang ä saublede Gschicht ei, und mer glaubt it, wievill saublede Gschichte so ä Hirn schpeichere kann. Nadierlich war s Mitleid mit däne Heckrinder s erscht a Gfihl, wo mi iberkumme hot, won'i die Meldung gläse hon. Aber wie automatisch hot denn sofort ä Gschicht is Hirn druckt, wo i hon weng lache mösse, obwohl zum Lache kon Grund gsi isch. Seller Schwob, wo als Landwirt au Viehzeigs ghet hot, der hot vor sich na gschimpft: "Etz grad, wo i mei Kueh soweit dressiert ghet hon, dass se nume frisst, etz verreckt mer des Lueder!" Wa isch etz des fir ein innerseelische Vorgang, wo mir bi dem Unglick mit däne Heckrinder so ä blede Gschicht i mei Hirn blost und wo mir au no eiflischteret, dass do ä gwisse Ähnlichkeit i de Thematik unverkennbar isch? De Mensch ka no so vill guete Vorsätz hon und sich Müeh gäe, dass'er noch däne und mit däne läbt, er wird alleweil wieder wie ufere Schliefere uf die ander Ebene rutsche, ob er will oder it. Dass me bi sottige Alleingäng vum Hirn au no lache mueß, macht die Sach au it besser, drum sott me glei luege, dass me ä Gschichtle findet, wo me sich selber trifft. "Ätsch, des gschieht mim Vadder ganz recht, wenn's mi a d Händ friert, warum kauft er mir kone Händsche!"
Von Walter Fröhlich
Autor:Redaktion aus Singen |
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