Wafrös alemannische Dialektik vom 2. Januar 2008
Also menkmol duets mer richtig leid, dass des, wa'ni schriib, ersch ä Woch schpäter i unsere Ziitig schtoht, aber des goht halt i gottsname it andersch und so hink i all weng hinderher. Wie etz grad wieder, wo s nei Johr agfange hot und Weihnachte scho wieder vorbei isch. Debi isch grad des Weihnachte i mir no gegewärtig, als wär grad Heiligobed. Mini Kinder hond min Wunsch reschpektiert und hond me elei feiere lo. I ka ganz guet elei sei und manchmol muess i des sogar, weil i nu schtöre dät, wenn i under de Lüt bi. Mer hond uns denn am Stephanstag alle troffe und so wared die Junge fir sich und de Alt hot känne sine Mödele nochegoh.Nei, inere Disco war i it und au it inere Kneipe. I hon zwei Tannezweig ine grosse Vase und unser Krippele devor ufgschtellt. Denn bin i um sechse am Obed i d Chrischtmette. Die macht min liebe Freund Ewald scho so früeh, dass die alteLüt und die Behinderte au ine Mette goh känned, obwohl se eigentlich um Mitternacht schtattfinde sott De Ewald ghört aber zu sellene Pfarrer, wo scho wissed, wa mer sott. Mer sott's aber oft andersch mache, wie me sott, weil mer de Mensche entgege kumme sott und weil de Ewald de Wille Gottes erfülle sott, woss er, dass er d Mensche liebe sott, drum sott'er d Mette um sechse mache.Wenn i etz sage dät, dass die Kirch voll war, dät des it schtimme, weil se nämlich wie all Johr z Wiehnächte knallvoll war. Etz kännt me wieder bräsele und de "aktive Chrischt" uselampe lo. Des sind selle, wo uf die abelueged, wo nu a Weihnachte i d Kirch gond. Vor mir sind junge Männer gschtande und kneiblet, die gond todsicher am Sunntig nie i d Kirch. Sie hond ko Lied mitgsu nge, weil se kon Text känne hond. Sie wared aber so uf des fixiert, wa sich tue hot, i hon selte so konzentrierte Männer gsäeh, des war Frömmigkeit pur, des hot mi begeischteret. I hon se agschproche, weil i gmont hon, sie seied Pole oder suscht oemeds us em Oschte, wo me no so Reschpekt hot, aber do hon i mi arg täuscht. Sie wared vu Stiisslinge!Vill vu dere Sorte wared i dere Mette und de Ewald hot sich sichtlich gfreit, weil er alle mag wo kumme sind, au wenn se nu omol im Johr kummed Sie kummed wäge dem Kind und wäge wa kunnt me suscht ine Mette? Me merkts ime Pfarrer a, ob er sich freit und wenn'er am Schluss bim Säge sine Händ weit usbreitet, mont mer grad, er mecht alle umarme und weil me des schpührt, duets om so guet und wenn's om i de Kirch guet duet, no hot om de Heilige Geischt gschtreichlet!.S war schtocknacht, wo d Kirch us war, no bin i uf de Friedhof und bi "de Mei" hond zwä Lichtle brennt, ons vu de Kinder und ons vu mir. Taused und meh Lichtle hond gflackeret und wemer die Mensche froge dät, wäge wa se a Weihnachte ihrne Verschtorbene ä Licht aneschtelled, wo sich ä Flämmle im Wachs verzehrt, no kämed se viellicht i Verlägeheit. Sie bruched do au gar ko Erklärung defir. Des Lichtle giit doch d Antwort vune lei. Niemerd glaubt im diefschte Herz, dass seine Liebe fir immer usglöscht sind, weil unser Herz gottlob grösser isch, als unser Hirn. Und weil mer i dere Nacht de Geburtstag vu dem Kind feiered, wo bis zu sim firchtige Tod verlangt hot, dass mir unser Herz it zuedecked mit unserm Schpatzehirn, sondern offe lond fir alle und dass'es offe bliebe isch fir unsere Lieben, wo vorusgange sind, aber äbe nu vorusgange sind, drum zinded mir die Lichtle a!I bi denn no uf de Friedhof ge Öhninge num gfahre, zu unserm Matthias und i war um die Ziit nadierlich muetterseele elei, aber au do hots luter Lichtle ghet und bi mim Bue hond zwei brennt. Des hot mi bitzele tröschtet, no bin i durch die heilige Nacht hom gfahre und hänne und dänne wared kone Zöllner. Pharisäer hon i ibrigens au kone meh gsäne, I war de onzig, wo no underwägs war.Allene mine Leser winsch i ä neu's Johr mitere Porzion Gsundheit und vill Kraft, dass mer trage känned, wa uf uns zuekunnt, meh bruchts eigentlich it..
Von Walter Fröhlich
Autor:Redaktion aus Singen |
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