Wafrös alemannische Dialektik vom 17. Juni 2009
S isch vorbei, die Sach mit dere Wahl und etz känne mer nu no mule wie alleweil, weil des so und it andersch gloffe isch und worum die Dubel so und it andersch gwählt hond, aber ändere am Ergäbnis duet des nint meh. Die selle, wo dohm bliebe sind, die känned etz schtolz druf sei, dass sie Recht ghet hond, obwohl se garnint hond, am wenigschte Recht!
Am meischte hot mer imponiert, dass wieder ä paar Persenlichkeite usegschtoche hond, vu däne mer des eigentlich it erwartet hett. Bi uns in Singe isch des bsunders uffällig. Dass i de CDU en Metzger immer no klar sei Posizion behautet, liit beschtimmt it do dra, dass der so guete Würscht macht. Aber wer woss denn scho, wievill alte und kranke Lüt der bsuecht, wenn'er sine soziale Täg hot, wie'ner schpasshaft set. Mer kännt it nu sine Würscht, mer kännt scho seit viele Johr den Mensch, der sich um sine Mitmensche kimmeret, bsunders um die, wo mer leicht vergisst, wenn se vum Schicksal endlültig und wüescht i d Zange gnumme wered. Er isch en Ma, mit dem wo mer brieke ka und des homer scho mitnand. So on vergessed d Lüt it, weil er de Mensch au it vergisst!
Seller Versicherungskaufmann in gehobener Posizion hot en Lischteplatz abote und griegt, der hot ihm garit gschmeckt. Er war denn fescht beleidigt und hot sei nere Parei de Buckel zeigt, oder des wa underhalb vum Buckel isch und isch zunere andere Gruppierung gange. Dert hot's ihm tatsächlich wieder glangt, dass es zume Mandat i de Schtadtrot glangt hot. Etz hond die Wähler und Wählerine den sicher it uf dere neue Lischte wieder gwählt,weil er so en tüchtige Versicherungskaufmann isch, sondern weil er bekannt isch fir sei Engagement waner bisher fir d Sttadt brocht hot.De Wähler isch it so vergesslich und so bled, wie mer glaubt, vor allem die it, wo sich um d Komunalbolidik kimmerd und s giit no vill, denn'es it scheissegal isch, wie's i unserm Städtle weiterlauft.
En pensionierte Chefarzt us unserm Krankehaus hot en richtige Blitzschtart aneglegt. Er isch uf Anhieb Gmondrot und Kreisrot wore, obwohl er des vor däne Wahle no nie war. Do isches aber beinah klar, dass sich unendlich viel Wähler a den Professer Dr. erinneret hond und manche devu däted hüt nume läbe, wenn se der it off und wieder zue gmacht het, wo's nötig gsi isch. S war nie en Professe vu de ältere Sorte, denn er hot noch Feierobed Musig gmacht. Ko klassische Musig, wie se suscht gern Dökter mahed, sondern Danzmusig und zwar vu de gehobene Sorte. Sei Bänd, wie des heisst, wo früener mol Kapelle gheisse hot, die hot Pfeffer und isch begehrt. Etz kännt's doch sei, dass sich de Wähler a die Händ erinneret hot, wo so gschickt mitem Messerle umgange isch und a Obed hot'er uf sine Blosinschtrument de Meischter zeigt. Uf alle Fäll wird au en Professer vum bloße Umenandhocke kon Stadt- und Kreisrat.
S hot me no ebbes weng verwunderet. Mer hond ä Stadträtin, wo nume grad die Jüngscht isch und sie hetted se eigentlich scho lang gern gege ä Jüngere eitauscht, aber sie wird all wieder gwählt und desmol au wieder. Obwohl se s Bundesverdienschtkreuz I. Klasse hot, scheniert mer sich manchmol anere, weil se Sächele macht, wo mer it mache sott Wenn's bei effentliche Anläss so Brötleszeigs git, packt se de Rescht ine Täsche oder ä Guckel, aber niemerd hot se bis etz gfroget wer die Reste, also die Brosamen, die vom Tisch der Reichen fallen, wer die z'letscht verspreist, S Wählervolk, also s Schtimmvieh hot efters en ganz gsunde Inschtinkt und so wird's z Radolfzell, z Stockach und z Enge genau so sei "und des isch guet so!
Von Walter Fröhlich
Autor:Redaktion aus Singen |
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