Wafrös alemannische Dialektik vom 17. Januar 2007

Menkmol fallt mer mei »Dialektik« schwer, do druckt se mi sogar richtig fescht, weil mers ums Verrecke it eifallt, iber wa i etz grad wieder schriibe kännt. Menkmol hon i au ä Thema und des druckt mi erscht recht, weil mer it eifallt, wie i iber des schreibe sott. Und etz grad heit druckt mi's saumäßig, weil i eigentlich nix anders mecht als Dankschä sage fir all des, wa i de letzschte Täg a mi na, iber mi num, um mi rum und vor allem mir is Herz keit isch, nu weil i zuefällig it scho gschtorbe bi, weil i alleweil no läb und drum au nu zuefällig achtz gewore bi. De Briefträger bringt d Boscht nu no bündelesweis, mitere Schnur zämmebunde und i kumm mitem Läse schier nume noche und nochere Weile sieh i nint meh und wa mer us de Auge keit, versaut als die schäne Karte und vor allem d Schrift. Und wenn i denn glicklich z Obed im Bett lieg, no bin i mittedinne im z'Nachtbete uf omol wieder im Rothus und hör alls nomol, wa se iber mi gseit hond. Früener het i gsagt »gset« hond, aber nochdem i d'Singemer Bürgermedaille kriegt hon, derf i nu no »gseit« sage. S'hot ä liebe Frau mir d'Hand gschittlet, i woß itemol wie se heißt, weil sie mi kännt, aber i känn sie it. Sie isch nu kumme, weil se des mag, wa i schreib und sie hot gmont, »sie sind eifach en Mordskerle!« Do hin i laut lache möße und sie hot gfrogt, wägewarum i etz do lache mößt. No hon i zunere gseit: »Die Mei dät etz do zu ihne sage, wissed se wa Frau, nähmed se'n mol fir vier Woche!« Des Fäscht im Rothus war s reinschte levitierte Hochamt. I hon doch ko Ahnung ghet, dass de Fanfarezug vu minere Poppelezunft kunnt, dass min Zunftmeischter, de Stephan, singt, dass sich de Landrot is Herz luege losst und de OB so hoorgenau iber mi Bscheid woß. Dass mine Schtubegsang - Fraue mine Liedle singed, des hon i welle, und dass de pensionierte Oberschuelamtsdirekter, de Reinhold, mir weng am Flügel schpillt. Aber alles ander wared Knallerbse wie binere Sylfeschterparty. I hon doch ko Ahnung ghet, dass de Walter Möll so en spritzige Moderator sei ka und mit mim Wocheblattschef, mim PePe, und mim Zunftmeischter hälinge ä Trio bildet hot, wo sogar alle mine Büttered einere Sonderzeitung abdruckt hot. Dass mei Zunft mir en Original-Poppele vu de Mary schenkt und de Langeschteiner Peter mir ä Narrefigürle mitbringt, und dass no zwei Zizehuser Figürle us Zinn debei sind und im Boleslav sei »Riesendame« und im Rainer sei Fotoschtudie iber mei Gosch und, und, und, und. Dass mine Muetterspröchler mit ihrne schäne Kucheschürz alle Gäscht bewirtet hond, und dass alles gloffe isch wie am Schnürle. Aber s Schänscht fir mi war wahrscheinlich doch, dass i hon derfe uf mim Akkordeon mine iber 400 Gäscht nomol weng vorschpille, wie's anno 1951 klunge hot, wo i uf des Singe kumme bi. Und woni fertig war mit mim Medley, wie se hüt saged, do sind se ufgschtande, mine Singemer und hond im Schtoh Beifall klatscht. Do hon i fir kurze Zeit nume i de Saal gsäeh, weil s'Gsicht nass wore isch. I hon nu a de liebe Gott denkt und a die Mei und as letschte Lied, woni gschpillt hon, so laut wie's nu grad gange isch: »Danke« für jeden Morgen, danke für jeden Tag. Danke fir den schäne Obed, danke allene, wo do wared, wo mer gschriebe hond, danke, dass i des hon erläbe derfe ...

Von Walter Fröhlich

Autor:

Redaktion aus Singen

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