Wafrös alemannische Dialektik vom 15. August 2007
Zu de absolute Höhepunkt i mim eheliche Läbe hot ghert, wenn »die Mei« en Gmüeseitopf kochet hot. Bsunders im Summer, wenn's im Garte all's gäe hot, wa me zumene sottige Eitopf brucht, isch se alls am Kuchetisch gsässe und hot Gmües verschnitte und ä weng Herdöpfel dezue und ä Rindfleisch war au all no debi, und wenn se mi denn zum Esse gruefe hot, no hon i neighaue, dass se jedesmol gmont hot, ja um Himmelswille, wo tuesches au na? Aber gfreit hot se sich alleweil, weil's mir so gschmeckt hot, und weil i jedesmol zunere gset hon, »glaubsch, i dät di grad wieder hürote, scho wäge dim Airischtju«. So saged die bessere Lüt zume Gmüeseitopf und i hon no nie usegriegt, wie mer des Irische Gricht schriibt. Des isch aber au egal, i het ringer zueluege solle, wie die Mei den Eintopf macht, aber i bi lieber i mei Zimmer a d Schreibmaschi ghocket und hon sie koch lo, weil i denkt hon, du machsch des und i mach des. Nu etz, wo sie nume am Kuchetisch sitzt, sondern viellicht ufeme Wolkebänkle und zuelueget, wie ihren Witwer i de Kuche rumfuhrwerkt, do wird se abot en Scholle lache. S giit jo Männer, die koched gern und koched guet, aber des sind Ausnahme. Die meischte Männer sind schlicht und eifach z bled und it nu zum Koche. Zwar kumm i ganz guet z'recht, mer sott aber it welle noch de Schtern greife und d Finger vu däne Sache lo, wo die Mei meischterhaft känne hot, wo aber i ko Ahnung hon, äbe weil i ihre it zueglueget hon, sondern lieber i mei Zimmer a d Schreibmaschi ghockt bin. I hon mir nämlich denkt, so en Gmüeseitopf mößt doch eigentlich ko Problem si. Alles hon i zämme kauft, wa nu grad grüen isch und denn bin i am Kuchetisch ghocket und hon des Gmües gschnitte. Rindfleisch hon i kons dezue tue, weil i it gwisst hon, wa me dodemit macht. All's inen Topf und i hon scho de Eintopf i mim Teller gsäeh und s Wasser isch mer scho im Mul zämmegloffe. De Gasherd hot funkzioniert und de Deckel war uf dem Topf, und denn hot's gschellet und mei Briefträgere hot mer Poscht gäe, weil se it i de Briefkaschte basst hot. Mer hot scho im Hausgang des Gmües gschmeckt und i mim Mul isch s Wasser gloffe, wie wemer im Lokus d Schpüelung zieht. S'hot denn wieder gschellet und s waren Vertreter vu dere Schtaubsaugerfirma, wo i de Schtaubsauger her hon. I honem welle klarmache, dass min Schtaubsauger no funkzioniert, und dass i nix brauch, aber i hon den Siech ums Verrecke nume losbrocht. Er hot eifach welle min Schtaubsauger säeh. Mer will jo it so sei und i hon denn min Schtaubsauger gholet. Etz hot der mir welle verzelle, des sei ä alt's Modell und fir de gäb's kone Ersatzteil meh. Des sei mir egal, hon i denn erklärt, i brücht au kone Ersatzteil, und wenn der mol verreckt, denn dät i mir en neie kaufe, die seied hüt jo billig. Aber sie seied nix wert, hot der Vertreter gmont, und denn hot der tatsächlich scho de Schtecker ine Schteckdos tue und hot probiert, ob min Sauger no saugt. Etz isch mer aber de Fade g'risse und i hon deitlich gseit, dass i etz ko Zeit hett und am Koche sei und er soll etz endlich go und zwar glei und meglichscht schnell. Der isch gange, hot no ebbes vor sich anegmaulet und Tür zuegmacht. Und i bin zu mim Gemüseeintopf. De Inhalt vum Topf hot nume noch Gmües gschmeckt, sondern nocheme Aschebecher voll Kippe. I hon des Gmües it us dem Topf brocht, der Eitopf war wie Zement. Mitere Schpachtel ussem Werkzeigkaschte hon i Breckele um Breckele schließlich gschafft, aber unde am Topf war nix zu mache. Etz hon i halt s heiße Wasser laufe lo und de Topf gfüllt und z Obed um siebene isch die Sauerei mitem Teigschaber no gar use. Irgendwoher hon i gmont, dät's leise kichere. I kännt mer denke, des war »die Mei«, obwohl, schadefroh war se eigentlich nie, nu glacht hot se immer gern ...
Von Walter Fröhlich
Autor:Redaktion aus Singen |
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