Wafrös alemannische Dialektik vom 10. Juni 2009
S war amene Samschtigmorge, irgendwo oemeds inere Metzg. mer hot jo als Rentner ame Samschtig inere Metzg nix verlore, aber wemer am Freitig d Hälfte vergässe hot, no moss me halt in gottsname am Samschtig nomol go. Etz wird jo jede Frau und jeder Ma wisse, wie's inere Metzg am Samschtig zuegoht. Mer kännt grad mone, am Sunntig dät ä Hungersnot usbreche, so gschuckt und verruckt drucked se sich vum Fleisch- a de Wurschtschtand. Wenn se wenigschtens wisse däted, wa se wänd, denn ging's jo schneller, aber do schtond sottige umenand und wemer se frogt, wa se wänd denn iberleged se erscht mol agschtrengt, wie wenn se binere Prüfung ä Mathematikufgab löse mößted.
Metzgereie sind meischtens guet usgrüschtet mit Personal, aber a dem Samschtig war ä Neue hinder de Wurschttheke und mer hot glei gmerkt, dass se it vu do kunnt, weil se "sächselet." I hon so s Gfihl ghet, dass des ihre Premiere war, sie isch wahrscheinlich s erschtmol im Lade gschtande und nadierlich war se it so flink, wie die eigfahrene Verkäuferine. Des mit däne hundert verschiedene Sorte ischere no bitzele durenand gange und mit däne Computerwooge hot se au no weng Schwierigkeite ghet.
Etz hot me ganz deitlich gmerkt, wanes doch fir verschiedene Lüt giit. Ä guete Porzion Kundine hond glei verliggeret, dass des ä Neue isch, wo it vu do kunnt, obwohl die meischte, wo i dere Metzg rumgschtande sind, au it vu do kumme sind. De Mensch isch menkmol i sim Verhalte wie ä Vieh, wo scho vu wiitem schmeckt, dass der oder die it vum Rudel sind. Im Hirn hond se's meischtens it, sondern i de Nase. De Mensch schmeckt des Fremde und fremdelet augeblicklich Mer lueget, dass om die, wo it vu do isch, it bedient und druckt sich zunere andere Verkäuferin..
Vu däne "alte" Verkäuferine hond au einige die "Neu" merke lo, dass sie äbe doch de King sind. Mer hot se zapple lo, wenn se it grad gwisst hot, wie's etz wiitergoht und sie hond leise schpöttisch gelächelet, iber die Sachsekueh. Nu one, it grad die Jüngscht, isch manchmol zunere anegschtande und hotere zeigt, wa se etz mache mößt. I wär scho lang dra gsi, aber i hon den anderen Damen de Vortritt g'losse. It weil i so en guete Mensch bin, sondern weil me de Wunderfitz bloget hot, wie die Sach wiiter goht.
Die ältere Kollegin hett i gern auszeichnet, aber i hon kon Orde debei ghet. Etz hon i welle minere Begeischterung Luft mache und hon zu dere Verkäuferin gseit, "Sie sind ä wunderbare Frau, so wie sie mit dere neie Kollegin umgond!" En feierrote Kopf hot se griegt, die Wurschtverkäuferin und ganz leise hot se no gmont, "Dankschön!"
Ganz hinde isch one gschtande, die wär scho lang dra kumme, aber mer hot gmerkt, dass se gern vu dere Sächsin bedient were mecht. Die hot glei gschnallt, wa mit dere "Neue"bassiert und hot se welle bissele ufmuntere. So ä richtig fesche hot se gfroget, "werden sie schon bedient?" Do hot die gmont, "nein, aber i dät gern vu eure Neue bedient were!"Die "Fesche" hot guckt wie ä Katz wenn's dunnderet und die "Neu" war ganz verläge. Und i bin hom,hon min Orde us em Schächtele gholet und hon iberlegt, ob i den etz it i die Metzgerei bringe sott, aber die Frau war beschtimmt scho lang wieder furt. Mer sott en ganze Hosesack voll so Orde hon, weil's so vill wunderbare Mensche giit, vu däne niemerd ebbes woss. Nadierlich giits en Hufe Drecksäck, aber s giit vill vill andere. Wemer weng genau lueget, no sieht mer se, au ame Samschtig inere Metzg
Von Walter Fröhlich
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare