Hallo und guten Tag
Vorsicht
Während mein Freund Struppi letzte Woche zu einer herzlichen Kontaktaufnahme zum Nachbarn ermunterte, muss ich durch die Geschichten, die ich gehört habe, dann doch zu mehr Vorsicht aufrufen, liebe Leserinnen und Leser.
Vom Enkel, der sich auf einmal bei seiner Oma meldet und dringend Geld benötigt, weil er in Schwierigkeiten steckt, haben wir bereits einige Male gehört. Zum Glück sind unsere zweibeinigen Senio-rinnen und Senioren inzwischen sehr auf Zack und lassen sich nur noch selten vormachen. Immer weniger glauben, dass da ein armer Familiennachkömmling am anderen Leitungsende hockt und sich ausgerechnet in dieser Notsituation wieder an die Oma aus dem Hegau erinnert.
Der im Internet »gefundene«, gutaussehende Traummann schreibt sich durch romantische Sätze in die Herzen seiner Angebeteten. Beweist mit Bildern und Selfies sein perfektes Leben. Versteht und kann mitfühlen, wie kein anderer. Von Sehnsucht getrieben ist die Herzallerliebste natürlich bereit, ihrem in Schwierigkeiten geratenen (Un)Bekannten letztlich mit Überweisungen aus der Klemme zu helfen. In freudiger Erwartung auf eine gemeinsame Zeit und romantische Zukunft. Nach der finanziellen Spritze dann oft die beziehungstechnische Flaute. Kein Traummann reist an, um in einen gemeinsamen Alltag zu starten. Die nette Frau eines Bekannten zeigt auf einmal ihr wahres Gesicht durch wochenlangen, zuerst anonymen, später persönlich bedrohlichen Whatsapp- und Telefonterror. Oder der verschmähte Exfreund verfolgt seine Angebetete Tag und Nacht. Machtlosigkeit und Angst macht den Betroffenen, welche sich durch Personen in irgendeiner Art verfolgt fühlen müssen, zu schaffen. Da verstehen wir Vierbeiner die Welt dann überhaupt nicht mehr. Warum ticken manche Zweibeiner so?
Und schlussendlich wird das Vertrauen der Zweibeiner mächtig auf die Probe gestellt, wenn Meldungen von falschen Polizisten, welche ihr Unwesen treiben, bekannt werden. Wobei man sich fragen könnte, warum diese Scharlatane den ein oder anderen Erfolg verbuchen. Beim schwindenden Respekt, den die Menschen teilweise ihren Gesetzeshütern entgegenbringen, wundere ich mich schon etwas, dass sich trotzdem noch Zweibeiner finden, welche diesen Job überhaupt ausüben möchten. Denn die echten Polizisten müssen ganz schön was wegstecken. Bei manchen Meldungen habe ich mir wirklich die Pfoten vor die Augen halten müssen. Wenn Polizisten mit Steinen beworfen werden oder auf sie losgegangen wird. Glauben denn die Fans mancher Sportgruppen oder Anhänger diverser Gruppierungen wirklich, dass sich die Menschen ihnen gegenüber zum Dienst gemeldet haben, um zu Prügelknaben/mädchen der Nation zu werden? Bei allen Beispielen, die ich jetzt genannt habe, sind es doch gerade diejenigen, welche zur Hilfe eilen, eingreifen und für ein friedliches Zusammenleben ihren eigenen Kopf hinhalten. Ich finde, das ist mal ein Leckerli und Dankeschön wert! Mit Vorsicht, Respekt, einer Portion Freundlichkeit und Anstand gegenüber anderen Artgenossen tut man sich im Leben leichter. Denn man weiß nie, wo er sich versteckt, der Wolf im Schafspelz.
Ihr Schnauze.
Autor:Redaktion aus Singen |
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