Hallo und guten Tag
Von wegen problemlose Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
In der Adventszeit hat mich der Brief einer Leserin mit einer unglaublichen Geschichte erreicht; das Schreiben will ich Ihnen nicht vorenthalten und deshalb gebe ich es in verkürzter Form weiter. Frau Müller (Name geändert) schrieb: »Hallo bunter Hund, ich wende mich heute an dich, weil ich etwas erlebt habe, was sicherlich schon manchem passiert ist und man sich dabei so hilflos und machtlos fühlt. Ich bin seit 04.09. im Krankenstand. Ein Krankenhausaufenthalt machte klar, dass es eine längere Sache werden wird und ich nach den 6 Wochen Lohnfortzahlung in das Krankengeld fallen würde. Von dem Moment an, als ich diese Gewissheit hatte, rief ich jede Woche bei meiner zuständigen DAK Gesundheit in Singen an, um abzuklären, was ich wann, wie und wo abgeben, schicken, unterschreiben, beantragen muss.« Frau Müller wurde jedes Mal freundlich aber bestimmt gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen und um nichts kümmern muss. Um das Verfahren zu beschleunigen, bat sie ihren Arbeitgeber eine Verdienstbescheinigung an die Krankenkasse zu schicken. Das wurde Mitte September erledigt. Als die Lohnfortzahlung Mitte Oktober auslief, hatte Frau Müller noch keine Bescheinigung der DAK Gesundheit wegen der Berechnung des Krankengeldes. Bei einer telefonischen Rückfrage wurde erklärt, dass die Gehaltsbestätigung des Arbeitgebers fehle. Sie wandte sich wieder an ihren Arbeitgeber; der sicherte eine erneute Übersendung der Gehaltsbestätigung zu. Auch dieses Schreiben kam nicht an!? Erst im dritten Anlauf – per E-Mail mit Frau Müller im CC – klappte es plötzlich und meine Leserin erhielt die Meldung, dass nun die Berechnung gemacht werden könne. Doch weit gefehlt! In der letzten Oktoberwoche wurde mitgeteilt, dass eine Krankmeldung fehle und erst nach Vorlage habe sie Anspruch auf Krankengeld. Frau Müller hatte aber alle Krankmeldungen per DAK APP lückenlos übermittelt; sie wurde auch in keinem der vielen Telefonate auf die fehlende Krankmeldung hingewiesen. Am 10. November ging Frau Müller erneut persönlich auf die Geschäftsstelle und dann, oh Wunder, hatte sie die beiden Auszahlungen zwei Wochen später auf dem Konto. Ein böser Traum oder kann das wirklich so lange dauern? Wie soll Frau Müller ihren Zahlungsverpflichtungen z. B. für Miete, Strom usw. nachkommen? Haben die zuständigen Herrschaften schon einmal daran gedacht? Ach, noch etwas: das Gehalt der Krankenkassenmitarbeiter wird doch auch aus den Beiträgen der Versicherten gezahlt oder täusche ich mich da? Ein wenig mehr Rücksichtnahme und Verständnis wäre wünschenswert. In diesem Sinn bis zum nächsten Mal und mit den besten Wünschen zum Weihnachtsfest; Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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