Hallo und guten Tag
Vom 1-Mann-Unternehmen zum Ikea-Herausforderer
Liebe WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser, was wäre meine Wenigkeit ohne Ihre Anregungen. »Wie sehen Sie die südafrikanische Steinhoff-Gruppe? Könnte es sein, dass auch dieses Haus (Gruppe) seine Gewinne im Ausland versteuert?«, so lauteten die Fragen eines aufmerksamen Zweibeiners an meine Wenigkeit. Die zu beantworten, ist ziemlich schwierig für einen Vierbeiner ohne Verstand. Zum Glück stand das nächste Treffen der Dämmerschoppenrunde an und ganz ehrlich, ich hoffte dort etwas Neues zu diesem Thema zu erfahren. Gemeinsam mit meinem Chef lief ich bei Manfred ein und trollte mich sofort auf meinen Platz. »In den letzten Wochen häufen sich die Werbeprospekte der Möbelanbieter; habt Ihr auch so viele Werbeflyer bekommen?«, wollte Dieter von den Freunden wissen. Das lief ja bestens für mich, die Jungs kommen gleich zur Sache. Das hieß Ohren auf Empfang und aufgepasst! Rolf bestätigte die Beobachtungen von Dieter. »Zur Eröffnung von Poco kamen an einem Wochenende 15.000 Besucher. Kamen sie aus Neugierde oder zum Möbelkauf?«, hörte ich Dieter. Mein Chef tippte auf viele Neugierige. Doch jetzt meldete sich Manfred zu Wort und da wurde es spannend. »Also, im WOCHENBLATT stand zu lesen, dass Poco zur südafrikanischen Steinhoff- Gruppe gehört. Doch so einfach ist das wohl nicht. Zum Steinhoff-Konzern gehören Firmen in Europa, Afrika, Australien und Neuseeland. Interessante Einzelheiten findet Ihr dazu bei http://www.steinhoff-moebel.de/de/ueber-uns/unternehmen-steinhoff-historie und unter www.steinhoffinternational.com. Im Manager Magazin fand ich einen Artikel von Arvid Kaiser. »MDax-Neuling Steinhoff Möbel. Der große Ikea-Rivale, den Sie nicht kennen (aber kennen sollten)«, so titelte das Manager Magazin. Gegründet wurde das Unternehmen 1964 von Bruno Steinhoff in Westerede in Niedersachsen. Irgendwann zog es den agilen Unternehmer nach Südafrika; als Steinhoff International Holdings Ltd. ging es 1998 an die Börse in Johannesburg. Im Dezember 2015 ging es an die Frankfurter Börse. Die Aktien wurden dazu an die niederländische Holdinggesellschaft Steinhoff International Holdings N.V. mit Sitz in Amsterdam getauscht. Steinhoff wurde Mitglied des deutschen MDax. Mit dem Börsenwert von mehr als 20 Milliarden könnte es sogar in den Dax reichen. Pikanterweise wurde kurz vor dem Börsengang eine Razzia von Steuerfahndern und Oldenburger Staatsanwaltschaft bekannt«, hörte ich Manfred. Ich war platt; wie schafft man es in 51 Jahren vom 1-Mann-Betrieb zum Milliarden-schweren Unternehmen? Weshalb, so frage ich mich, haben die Steinhoff-Gruppe und Ikea ihre Holding in den Niederlanden? Kann dort besonders viel Steuer gespart werden? Nur Fragen, nichts als Fragen.
In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.
Autor:Redaktion aus Singen |
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