Hallo und guten Tag
Spaßbremsen

Ein Mädelsabend stand auf dem Programm. Mein Frauchen war Gastgeberin und stand den ganzen Nachmittag in der Küche, um viele Leckereien zu produzieren. Der Sekt war kaltgestellt, der Tisch schön gedeckt – noch eine kurze Runde mit mir vor die Türe – und los ging’s.

Es ist schön zu sehen, wie mein Frauchen lacht, wenn die anderen ihre Geschichten aus unterschiedlichen Situationen erzählen. Viele Dinge, über die sich die Zweibeinerinnen zu Hause geärgert haben, wurden in dieser geselligen Runde Mithilfe von Lachsalven zu komischen Alltagserlebnissen. Nach und nach kamen alle Themen dabei auf den Tisch und voller Vorfreude wurden die letzten Pläne für die kommende Fasnacht geschmiedet. Dabei genossen die Mädels nicht nur das Zusammensein und den Gedankenaustausch, auch die Häppchen von meinem Frauchen und der Sekt kam sehr gut an. Doch dann – Vollbremsung.

Der Satz: »Manman, nach dem Abend sind wieder drei Tage Nulldiät angesagt.« Die Reaktion erinnerte an einen Frontalzusammenstoß bei einem Verkehrsunfall. Ich schreckte hoch. Die abrupte Stille war furchteinflößend. Alle Frauen, die eben noch ausgelassen am Lachen waren, saßen mehr oder weniger betreten vor ihrem Gläschen, die letzten Häppchen wollte keine mehr antasten.

Spaßbremsen, nennt man diese Zweibeiner. Menschen, die anderen den Spaß verderben, wenn die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht. Manche sehen so aus, als hätten sie ein Stöckchen im Allerwertesten versteckt. Liegt das daran, dass die Zweibeiner in vielen Bereichen ein schlechtes Gewissen gemacht bekommen und sich überhaupt nicht mehr richtig fallen lassen können? Am Beispiel Einkaufen erkennt man die Bredouille der Zweibeiner am deutlichsten. Zählt man nicht zu den Discounterkonsumenten und möchte sich bewusst ernähren, kommen Fragen wie »Produktherkunft« und »Fair-trade« ins Spiel. Palmfett, Kokosöl und Quinoa entwickeln sich immer mehr zu hippen Brennpunkten. Auch an der Fleischtheke sitzt einem das Gewissen erbarmungslos im Nacken. (Pseudo-)Bio oder Konventionell – Massentier- oder Muttertierhaltung?

Bei der Kleidung geht es dann weiter. Gut, haben wir Vierbeiner so ein schönes Fell. Wobei, mein Frauchen hat mir ein schickes Jäckchen mit Strasssteinen gekauft. Wo das wohl herkommt? Mit dem Gedanken an moderne Sklaverei in Textilfabriken kann einem die Lust auf ein schönes Shoppingerlebnis schnell genommen werden. Endlos könnte diese Auflistung jetzt fortgeführt werden. Erneuerbare Energien, Spielzeug, Schuhe … die Art der Fortbewegung ...Egal was – die Zweibeiner, welche sich auch nur etwas hintersinnen, setzen sich tagtäglich mit ihrem Gewissen auseinander. Das kann dann schon belasten und Momente in ausgelassener Stimmung sind somit umso wertvoller. Lachen und Feiern bedeutet nämlich auch Wellness für die Seele. Wenn ich mein Frauchen gewesen wäre, ich hätte laut gebellt. Jawohl. Die Runde machte sich dann Gedanken über die Ausführung eines »Spaßbremsenkostüms« … na, auch eine Möglichkeit damit umzugehen.

Genießen Sie die tollen Tage mit viel Lachen und Spaß – wobei das auch im Alltag öfter möglich wäre, wenn Sie es sich vielleicht trauen. Lassen Sie sich nicht bremsen.

Ihre Priscilla.

Autor:

Redaktion aus Singen

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