Hallo und guten Tag
Pflegefachkräfte?

mein Frauchen hatte diese Woche seit längerer Zeit einmal wieder einen Kaffeeklatsch. So richtig mit Kuchen und echten Freundinnen. Jede erzählt von ihren Problemen, bekommt gute Ratschläge und manchmal wandelt sich eine Tragödie, nachdem man sie mit allen anderen besprochen hat, zu einer Komödie. Nicht so bei dem Thema unserer Alleinerziehenden Mama in der Runde. Sie ist als Pflegefachkraft in einem Seniorenheim tätig. Wegen des Fachkräftemangels wird sie inzwischen, trotz ihrer kleinen Kinder, in Nacht- und Wochenenddiensten eingeteilt. Als Folge daraus überlegt sie sich jetzt ernsthaft, mit dem Arbeiten aufzuhören. Denn neben den Kosten für das Auto und den Sprit braucht sie, durch die unregelmäßigen Arbeitszeiten, immer öfter einen Babysitter, der sich um ihre Kinder kümmert. Gegen Bezahlung – versteht sich. Da bleibt am Ende des Monats nichts mehr übrig, um es auf die hohe Kante zu legen, einen Urlaub zu planen oder sich mit den Kindern einen Ausflug zu gönnen. Dass Pflegefachkräfte nicht sonderlich gut verdienen, ist kein Geheimnis, und für mich kleinen Vierbeiner ist es schwer nachzuvollziehen, warum das so ist. Das Modell »Rudel«, also Leben in Großfamilien, ist bei den Menschen durch verschiedene Faktoren zu einer absoluten Ausnahme geworden. Kinder ziehen berufsbedingt in andere Städte oder Länder. Beurlaubung vom Arbeitsplatz, um die älter werdenden Eltern zu pflegen, ist in vielen Fällen schwierig – oder durch persönliche Einstellungen unmög-lich. Vier Generationen unter einem Dach, eine Rarität. Daher werden sowohl immer mehr Pflegeheime als auch Pflegefachkräfte benötigt.Super, dass es jetzt in der Richtung Änderungen geben soll, habe ich mit einem Ohr mitbekommen, als sich die Frauen unterhalten haben. Es sollen mehr Arbeitsstellen für Pflegefachkräften geschaffen werden, die von der Regierung gefördert werden. Nüchtern betrachtet muss man sich allerdings fragen: Wer möchte bei schlechten Arbeitszeiten und schwerer Arbeit für die in der Pflege üblichen Stundensätze tätig werden? Viel Idealismus gehört dazu, wenn man sich diesen Bereich aussucht, um seine Brötchen zu verdienen. Und woher sollen die vielen Fachkräfte denn auf einmal kommen? Wenn ich das richtig gehört habe, gibt es immer mehr ältere und viel zu wenig junge Zweibeiner. Oje, das scheint ja eine verfahrene Situation zu sein.Unsere Freundin hat uns vorgerechnet, dass sie bei harter Arbeit und vielen Arbeitsstunden, abzüglich der Kinderbetreuung und der Aufwendungen zur Fahrt günstiger dran ist, wenn sie Sozialhilfe bekommt. Da stimmt doch was nicht. Zudem hätte sie als Bonus obendrauf noch viel mehr Zeit für ihre Kinder, wäre nicht ständig müde und abgeschafft. Vielleicht haben Sie in diese Richtung auch schon Ihre eigenen Erfahrungen gemacht. Ich jedenfalls finde, dass hier wieder einmal am falschen Ende gespart wird. Ihre Priscilla.

Autor:

Redaktion aus Singen

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