Hallo und guten Tag
Mehr Geld in den Aufsichtsrat-Lohntüten

Über das Wetter der vergangenen Tage reden wir am besten nicht. Wir – egal ob Zwei- oder Vierbeiner – können jetzt nur noch auf einen schönen Spätsommer hoffen. Die Zweibeiner allerdings, die gerade Urlaub hatten und in der Region blieben, wird das wenig trösten. Bei diesem Wetter wurden die Zeitungen ausgiebig gelesen und mir fielen das Handelsblatt, die Financial Times Deutschland und die Wirtschaftswoche meines Chefs zwischen die Pfoten. »DAX–Aufseher kassieren 70 Millionen Euro«, titelte die WirtschaftsWoche. »Nach Angaben der Anlegerschützer vom  DSW (= Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e. V.) sind die Aufsichtsräte der 30 DAX-Unternehmen 2011 besser vergütet worden als im Jahr zuvor. An der Spitze der Gehaltsliste findet sich ein alter Bekannter. Ferdinand Piech, unter anderem Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen AG, ist der Großverdiener unter den DAX–Aufsehern. Noch im Frühjahr wurde heftig darüber gestritten, ob VW-Vorstandschef Martin Winterkorn sein Jahresgehalt 2011 von insgesamt über 17 Millionen € verdient habe oder ob eine solche Summe angesichts krasser sozialer Unterschiede in Deutschland nicht unangebracht sei«. Nun gibt es – laut Wirtschaftswoche – Stoff für eine neue Diskussion über die Gehälter von Top-Managern. Den am besten bezahlten Aufsichtsrat der 30 DAX–Unternehmen hat VW; das 20–köpfige Gremium erhielt für 2011 – wie das Handelsblatt berichtet – insgesamt knapp 7,4 Millionen € und damit fast 38 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf alle DAX–Unternehmen bezogen betrug die Gehaltssteigerung 7,6 Prozent mehr als im Jahr 2011. Respekt, meine Damen und Herren, kann ich da nur bellen. Von solchen Lohn- und Gehaltssteigerungen kann Otto- Normal-Verbraucher nur träumen, denn schließlich stiegen die Löhne nach den Zahlen des Statistischen  Bundesamtes im gleichen Zeitraum um 3,4 Prozent. Die Renten erhöhten sich 2011 um 0,99 Prozent. Aufgrund dieser Zahlen neugierig geworden, habe ich im Internet weiter gesucht. Der VW- Aufsichtsrat traf sich zu 6 Sitzungen (Internet –VW-Konzern–Bericht des Aufsichtsrats); Herr Piech erhielt hierfür eine Summe von 785.500 Euro. Habe ich mich nicht verrechnet, dann macht das für eine Sitzung 130.916,66 Euro! Dazu kam dann noch sein Gehalt als Chefaufseher von MAN in Höhe von 248.500 Euro. Sicher fand da auch noch manches zusätzliche Gespräch zwischen den Verantwortlichen statt. Herr Piech hat seine Arbeit getan und es geht nicht um eine Neiddebatte.
Doch eine Gehaltssteigerung von 43 Prozent (laut Financial Times Deutschland) ist durch keine Tätigkeit, egal welcher Art, zu begründen.

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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