Liebe Leserinnen und Leser

Wir schreiben die vierte Woche, seit uns allen klar ist, dass der Coronavirus und unser Umgang damit unser Leben wesentlich verändern wird.

Soeben erreicht den Verfasser die Nachricht eines Freundes, dass ein Mitarbeiter seiner Frau, der nicht einmal sechzig war, gestorben ist an dem Virus. Eigentlich war er daheim in Quarantäne, weil der Verlauf anfangs harmlos war. Das fühlt sich nun näher an, als man das gerne hätte und lässt uns ansatzweise nachfühlen, wie es den Menschen in den Allensbacher Schmiederkliniken jetzt gehen mag, während unser Kontakt zur Außenwelt größtenteils nur noch aus Telefonaten und Videokonferenzen besteht.

Es wird uns langsam klar, dass wir in Deutschland und auch in der Region da nicht einfach so durchkommen werden, ohne größere Auswirkungen. Und wir erst am Anfang der Krise stehen.

Auch weil die Krise Begleiterscheinungen hat: Die Frauenhäuser rechnen mit Zulauf, weil Gewalt daheim ein Thema auch in der Region schon vor der Krise war; wenn alle daheim sein müssen, wird das schlimmer. Seniorinnen und Senioren fehlt persönlicher Kontakt, wenn sie alleine daheim sind, Operationen, die nicht sofort sein müssen, werden verschoben. Auf wann? Das weiß derzeit niemand. Karstadt ist unter den Rettungsschirm geflüchtet, und es wird uns allen bewusst, dass wir nicht wissen, wie viele regionale Unternehmen es durch die Krise schaffen.

Was können wir tun? Uns auf das besinnen, was uns wichtig ist, und den bestmöglichen Beitrag leisten. Für uns: Journalismus für alle in der Region und guten, im Idealfall sogar den maximal möglichen Nutzen für die regionale Wirtschaft zu bringen und in der Krise auch ein bisschen Unterhaltung fürs Wohnzimmer. Mittlerweile haben sich viele aufgemacht zu kämpfen, vor allem um ihre wirtschaftliche Existenz: Einzelhändler eröffnen Onlineshops, Restaurantbesitzer fahren Essen durch die Gegend, es ist Gründerzeit mitten in der Krise und wir vom WOCHENBLATT helfen, wo wir können, teilweise mit Rat, teilweise mit zielgerichteter Werbung, mit Beiträgen unter www.wochenblatt.net/tv/ mit deren Bezahlung wir hoffen, noch eine Zeitlang weiter jede Woche in den Briefkästen der Region sein zu können. Manchmal geht es nur um kleine Ideen, kleine Beiträge gegen die Hoffnungslosigkeit und Lethargie, die sich in einigen Unternehmen auch breitmacht.

Und die Welle der Solidarität geht weiter: Nachbarschaftshilfe ist das Stichwort dieser Tage und auf
unserer neuen Plattform unter www.wochenblatt.net/gutetaten können Sie sich eintragen, sodass die, die helfen wollen und die, die Hilfe brauchen, zusammenkommen.

Unter www.unternehmerschaufenster.de finden Sie Onlineshops und Restaurants mit Lieferservice und können sich eintragen, wenn Sie es nicht schon haben.

Beide Portale sind zusammen mit der Singener Onlineagentur Blue Hippo entstanden. Diese Woche startet unser Portal, das Künstler, die derzeit nicht auftreten können, und Sie, liebe Leserinnen und Leser, zusammenbringen soll. Der Name in Abwandlung von waswannwo.tips: Waswanndaheim.tips. Seien Sie gespannt auf (mit einem Augenzwinkern) unsere lokale Antwort auf Netflix und Fernsehunterhaltung.

Und angesichts dessen, was derzeit vor allem über WhatsApp an Videos etc. die Runde macht, widmen wir uns in dieser Ausgabe auch bewusst dem Thema Pressefreiheit und Social Media. Dazu sind wir zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA), in dem wir seit Jahren mitarbeiten, eine Kooperation mit Correctiv, einem großen Recherchenetzwerk eingegangen, um noch besser Fakten checken zu können.

Warum wir derzeit so viel tun? Weil Sie alle und diese Region uns so wichtig sind und weil wir daran glauben, dass, wenn wir viel sinnvollen Beitrag leisten in dieser Krise, diese Region uns weiter an ihrer Seite haben möchte, als Kommunikator, als journalistisches Medium, als Ideengeber und Sparringspartner und als etwas, über was Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Region als etwas gemeinsames erleben, weil wir in fast jeden ihrer Briefkästen kommen. Statt Kurzarbeit haben wir uns zunächst dafür entschieden, entschieden aufs Gaspedal zu drücken für Sie alle.

Wir wünschen Ihnen schöne Ostern, gestalten Sie Ihre Freizeit verantwortungsvoll und bleiben Sie gesund.

Für das ganze WOCHENBLATT-Team und 250 Zustellerinnen und Zusteller

Carmen Frese-Kroll, Verlegerin
Anatol Hennig, Verlagsleiter
Oliver Fiedler, Chefredakteur

- Verlag Singener Wochenblatt

Autor:

Redaktion aus Singen

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