Hallo und guten Tag
Kontrollwahn

Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, was Geschäftsinhaber oder die Menschen an den Versorgungsständen von Festen auf sich nehmen müssen, um Ihnen einen guten Service oder ein schönes Event bieten zu können? Manchmal sind die Zweibeiner im absoluten Kontrollwahn… – und es scheint, dass die ein oder andere Kontrolle ein klein wenig über das Ziel hinausschießt. Ich hatte mir ein Schweineohr verdient. Deshalb durfte ich mit meinem Herrchen zum Metzger. Der hat als langjähriger Geschäftsführer mehrerer Filialen auch viel um die Ohren. So erzählte er meinem Herrchen beim Wurst einpacken von der letzten Überprüfung. Die Berufsgenossenschaft war im Haus. Die 3 Kollegen nahmen zum wiederholten Male Gefährdungsbeurteilungen, Unfallverhütungsvorschriften, die Beschreibungen der Arbeitsabläufe und Dokumentation der Mitarbeiterschulungen genau unter die Lupe. »Vorbildlich geführter Betrieb« der Kommentar nach 3 Stunden Kontrolle und fernhalten des Geschäftsinhabers vom Tagesgeschäft. »Aber an der Wand wäre noch ein Regal wichtig, weil…« Da könnt der Metzger auf der Sau davon. Mal ganz abzusehen davon, dass der Wirtschaftskontrolldienst bei der nächsten Überprüfung höchstwahrscheinlich genau das Regal wegen »evtl. Gefährdung der Lebensmittel« auf dem Kicker hat… Hurra – da war doch ein Grund zur Beanstandung. Also, ein am Fell herbeigezogener. Vielleicht möchte er dem Kontrolleur des anderen Amtes ein Leckerli zuwerfen … Damit DER dann auch einen Grund zur Beanstandung hat? Krass wird es bei Festen. Die Vereine, welche hauptsächlich von den Einnahmen solcher Veranstaltungen ihr Vereinsleben finanzieren, haben einen wahren Spießrutenlauf zwischen Vorschriften und Vorgaben zu absolvieren. Die Kuchenverkäufer, Würstchenbruzzler und zweibeinigen Pfannenwender haben, wenn Sie ihren Hunger stillen möchten, eine Hygieneschulung hinter sich und kommen sich während ihrer Dienstzeit von 3 Stunden, mit ihrem Kopfschutz und den Einweghandschuhen, vielleicht etwas komisch vor. Manch einer überlegt sich deshalb, ob er überhaupt noch einen Dienst machen soll… Der Kuchen braucht Kühlung und Spuckschutz, die Rezepte müssen in einem Ordner zu finden sein, fließendes Wasser, Einweghandtücher, Vorschriften zum Brandschutz… wenn die zweibeinigen Ehrenamtlichen das nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt haben – kommt am Ende doch noch ein Kontrolleur dem einfällt dass … die Kühlkette evtl. für 2 Minuten unterbrochen wurde oder vielleicht der Mann am Grill eine zu lange Nase hat, um die Würstchen richtig wenden zu können. Also ich als Vierbeiner habe so den Eindruck, dass es IMMER was zu meckern gibt bei den Menschen. Seit froh, dass sich trotz der vielen Verordnungen und Vorschriften noch engagierte Menschen finden, mit denen sich solche Events durchführen lassen. Wie konnten die menschlichen Spezies nur früher, derartige Zusammenkünfte gemeinsamer Freude und Begegnungen unbeschadet überstehen? Lasst die Leute in Ruhe arbeiten und macht ihnen das Leben nicht noch schwerer wie es ist. Sonst wird die Wurst sowohl beim Metzger als auch beim Fest teurer – und das will doch keiner. Euer Pünktchen.

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.