Hallo und guten Tag
Klimastreik

Streikende Kinder und Jugendliche haben es geschafft. Am vergangenen Freitag waren weltweit große und kleine Menschen gemeinsam auf den Straßen unterwegs, um für den Klimaschutz zu demonstrieren.

Meine Zweibeiner waren auch dabei. Und leider muss an dieser Stelle einmal gesagt werden: Liebe Klimademonstranten, es reicht nicht auf die Straße zu gehen, um für große Veränderungen zu demonstrieren, wenn man selbst in seinem Leben alles so belässt wie es jetzt ist. Dass fängt schon beim morgendlichen Frühstück an. Es ist bereits eine Kunst, um den indirekten Kauf von beispielsweise Palmöl, herumzukommen. Das heißgeliebte Frühstücksbrot mit Schokoladencreme ist klimatisch gesehen, daher die Vollkatastrophe am Frühstückstisch, denkt man an die Rodung der Regenwaldflächen für die ganzen Palmölplantagen. Der CO2 Ausstoß die nächste Herausforderung. Nicht jeder hatte eine Klimademo in seiner unmittelbaren Nähe. Anreisende mit der Bahn verhielten sich vielleicht von Seiten des CO2 Ausstoßes korrekter, bedenkt man allerdings, dass die Bahn einer der größten Endverbraucher von Glyphosat ist um Bahnstrecken „Grünzeugfrei“ zu halten, relativiert das in meinen Augen eine Anreise mit dem Auto etwas. So eine Wanderung auf der Straße macht Hunger und Durst. Der Besuch einer Fastfoodkette könnte bei manch einem an diesem Klimastreiktag dazugehört haben. Dann hoffentlich nur um sich eine unverpackte vegetarische Alternative zu Gemüte zu führen. Der Durst wird bei vielen Zweibeinern, aufgrund von Bequemlichkeit und weniger Gewicht, mit Getränken aus PET Flaschen gestillt. Ich war schockiert, als ich mitbekommen habe, wie wenig weggeworfener Müll tatsächlich erfolgreich recycelt wird. Dass nicht jeder aus Pfützen trinken kann, so wie wir Vierbeiner das machen, ist auch klar. Aber auch an dieser Stelle muss ein Umdenken stattfinden. Die Entsorgungsunternehmen kommen teilweise gar nicht mehr hinterher mit der Beseitigung der täglich anfallenden Abfallmengen. Wenn dann noch eine Verbrennungsanlage ausfällt erstickt der „Wertstoffhof“, wie hier im Wochenblattland passiert, innerhalb kürzester Zeit im angesammelten Unrat. Deprimierender Arbeitsplatz, die einen sehen auf den Bodensee, die anderen auf den übelriechenden Müllberg.

Es wäre auch wichtig zu wissen, unter welchen Umständen die Rohstoffe für all die vielen Handy’s, welche für Videobeweise und Mitteilungen während der menschlichen Straßenbewegung genutzt wurden, gefördert werden. Wir demonstrieren für die Zukunft. In Klamotten und Schuhen, die im asiatischen Raum unter Bedingungen hergestellt wurden, welche für die Mitarbeiter der Kleiderfabriken gesundheitlich bedenklich sind. Der lange Weg bis in die Shoppingmeilen der Menschen wiegt meines Erachtens, bei der CO2 Berechnung ganz schön viel. Nach der Demo noch die Dusche mit anschließendem Peeling und Fellpflegeprogramm? Dass es nicht bei jedem so einfach sein kann wie bei uns Hunden, ok. Aber die Zweibeiner spülen jedes Jahr viele Tonnen an in Körperpflegeprodukten enthaltenem Mikroplastik in die Abwassernetze. Der Weg dieser kleinen Teilchen, von der Dusche über das Abwassernetz, rein in die Nahrungsmittel und schließlich in den menschlichen Körper gehört nach solch einem anstrengenden Tag dann sicher nicht zu den entspannenden Gute-Nacht-Geschichten. Es muss sich etwas ändern. Der erste Schritt wäre, geliebte Gewohnheiten und selbstverständliche Dinge zu hinterfragen. Und zwar von jedem Einzelnen von euch Zweibein<a></a>ern.

Euer Dr. Einstein

 

Autor:

Redaktion aus Singen

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