Hallo und guten Tag
Gesellschaft auf vier Rädern

Der Deutschen liebstes Kind – ich bin mir sicher, Sie wissen genau welches Kind ich meine. Und nicht nur die Deutschen, auch unsere Nachbarn kommen sehr gerne mit ihrem geliebten vierrädrigen auf Hochglanz polierten »Baby« ins Grenzgebiet, um es nicht nur auf unseren Autobahnen, sondern auch in den Innenstädten einmal kräftig spielen zu lassen. Autorennen sorgen seit langem für Zündstoff im Wochenblatt-Land und bedeuten nicht nur für uns Vierbeiner viel Stress. Der Lärm, die Abgase in der Schnauzenhöhe – die Angst als Kühlerfigur zu enden, weil wir nicht schnell genug über dem Zebrastreifen unserem Herrchen gefolgt sind. Es scheint, als wäre manch einer beim umdrehen des Zündschlüssels um einige Hirnwindungen ärmer bzw. die komplette Blutmenge wird im Bein zum drücken des Gaspedals benötigt und steht somit nicht mehr zur Durchblutung des Denkorgans zur Verfügung.Tempolimit auf der Autobahn. Ein vernünftiger und guter Schritt. Welche Nötigungen sich aber mancher gefallen lassen muss, der die vorgeschriebenen 130 einhält, kann man in Worten manchmal gar nicht mehr beschreiben. Da hilft nur ein tiefes Knurren. Und es sind nicht nur, wie vielleicht angenommen, die Männchen – nein auch die Weibchen werden zu Hyänen, wenn sie mit ihren Pferdestärken den Hegau hinunterdonnern. In Autos werden die Zweibeiner zu anderen Persönlichkeiten, habe ich manchmal den Eindruck. Vergessen die gute Kinderstube, Höflichkeit und – alle Regeln. Manche/r meint sogar, mit gewissen protzigeren Modellen einen Freifahrtschein für alles zu haben. Es kümmern  weder Park- noch Halteverbote, Geschwindigkeitsbegrenzungen in der Stadt gelten nur für alle anderen. Die Problematik ist »bekannt« – geduldet wird es von den einen, die etwas dagegen unternehmen könnten, bei den anderen ist das Motto »Aussitzen und ignorieren« die Methode. Die Leidtragenden sind die Anwohner, welche sich zu inzwischen bekannten Tag- und Nachtzeiten mit den »bekannten« Situationen auseinandersetzen und damit Leben müssen. Ein schlechter Lösungsansatz, der verständlicherweise zu einer gereizten Stimmung führt.Mir scheint, die Rücksichtnahme der Menschen untereinander nimmt immer mehr ab – und am deutlichsten wird das eben am Beispiel des »liebsten Kindes«. Während »früher« noch beim Ausparken gewartet wurde, bekommt man heute ein Hupen zu hören oder es wird in gefährlichem Manöver vorbeigefahren. Manchmal hat man den Eindruck, dass sich der ein oder andere Autofahrer in einem Online-Spielemodus befindet und Jagd auf Fußgänger und eben uns Vierbeiner macht. Nein, wenn wir überfahren werden, erscheinen keine gewonnenen Punkte über dem plattgefahrenen Körper und auch der Einsatz eines Rettungswagens für verunfallte Personen ergibt keinen Highscore. Wo sind sie, die Kavaliere der Straße? Die genüsslich und stolz langsam durch die Straßen cruisen und von jedem bewundert werden wollen. Das ist doch viel schöner – als wutentbrannte Mitmenschen mit Kopfschütteln hinter sich zu lassen. Und andererseits, woher kommt diese egoistische Einstellung? Verhaltensmuster ergeben sich häufig aus dem, wie es vorgelebt wird. Ich kann nur sagen, Emotionen und Geltungsbedürfnis haben hinter dem Steuer nichts verloren! Bleibt locker und haltet eure Pferdestärken im Zaum. Euer Schnauze.

Autor:

Redaktion aus Singen

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