Hallo und guten Tag
Gedanken zur Selbständigkeit

heißt es nunmehr seit 2 Wochen wieder in unserem Revier. Sind Sie auch froh, dass der »Alltag« wieder eingekehrt ist und die Ferien vorbei sind? Meine großen Zweibeiner lassen die Kleinen zu Fuß zur Schule gehen. Als ich die beiden auf der morgendlichen Gassirunde einmal begleiten durfte, hätte ich fast das Reifenprofil einer Helikoptermutter auf dem Rücken gehabt. Ich konnte gerade noch zur Seite springen, als sie mit ihrem Auto den kompletten Gehweg als Parkfläche einnahm. Vermutlich wäre sie bis ins Schulhaus reingefahren, wenn es gegangen wäre. Na, Hauptsache verkehrsberuhigt im eigenen Wohngebiet. Nicht selten kommt der Bus gar nicht an den Autos der »Familienfahrdienste« vorbei. Man könnte meinen, die Klassenkameraden des eigenen Kindes sind manch einer/m egal. Durch die auf dem Gehweg geparkten Autos müssen die Kinder, die den Schulweg zu Fuß antreten, auf die Straße ausweichen. Gut, wenn es jetzt in der dunklen Jahreszeit von der Mütze über den Ranzen bis hin zu den Schuhen glitzert und blinkt. Mein Halsband blinkt übrigens auch …Hallo Mama’s, traut euren Kleinen doch auch mal was zu. Wie sollen denn da selbstständige Erwachsene aus den überwachten Pimpfen werden? Packt die Kinder nicht in Watte. Bei uns lernen die Kleinen spielerisch, wie es in der großen Welt zugeht. Und man kann seinem Sprössling schon einmal was zutrauen. Das schärft die Sinne und gibt Selbstvertrauen – so ein gefährlicher Weg in die Schule. Weil, wenn die größte Gefahr – parkende Helikoptermütter – weg ist, haben alle Kinder eine Chance auf einen unfallfreien Schulweg. Und mal ehrlich, auf die Schüler/innen kommen so viele Dinge zu. Mein Herrchen hat vor kurzem vom digitalen Klassenzimmer angefangen. Von Whiteboards, Tablets und sonstigem Schnickschnack. Dass dafür ganz viel Geld locker gemacht werden soll. Vom Staat. Mein Frauchen hat zum Geburtstag ein tolles neues Smartphone bekommen. Ich glaub aber, sie kennt sich gar nicht wirklich damit aus … die Möglichkeiten werden aufgrund von mangelndem Wissen gar nicht ausgeschöpft. Wie sieht das mit den Lehrern aus, die nach jahrelangem Analogunterricht vor digitale Tatsachen gestellt werden? Bekommen die auch ein Update – so wie es die Software dieser Geräte öfter nötig hat? Woher sollen denn auf einmal die ganzen Technikfreaks kommen, die sich mit so etwas auskennen? Aktualisierung von Programmen, Daten- und Virenschutz, Firewall … es gibt so viele Dinge die beachtet werden müssen. Wie war das mit dem Lehrermangel und ausfallenden Unterrichtsstunden? Sollen vorhandene Lehrkräfte diese Tätigkeit zusätzlich übernehmen? Wo bleibt da die Qualität, wenn für die Kinder schlussendlich die Zeit fehlt … Dass Deutschland, im Vergleich zu anderen Ländern, bei der Bildung hinten liegt hab selbst ich begriffen. Zu lange wurde es versäumt, an den richtigen Stellen zu investieren. Na, vielleicht kann man sich mit so einem Tablet auch vor abbröckelndem Putz schützen, wenn die Bausubstanz der Schule nicht mehr so gut wäre. Fakt ist einfach, auch wenn die Technik stimmt, heißt das noch lange nicht, dass dadurch bessere Lernerfolge erzielt werden. Bis dahin ist es ein weiter Weg. Digital oder Analog, in beiden Fällen muss man sich auf den Hosenboden setzen und selbstständig arbeiten. Und der eigenständige Weg zur Schule wäre schon mal ein großer Schritt in die richtige Richtung. Euer Schnauze

Autor:

Redaktion aus Singen

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