Hallo und guten Tag
Echter Stress wegen der Manager-Rente

Struppi hatte in den vergangenen Tagen Stress. Doch was bedeutet das Wort eigentlich? Mit dieser Frage statteten wir Bruno einen Besuch ab. »Das Wort hat mehrere Bedeutungen«, erklärte unser Dicker.
»Stress bedeutet 1. erhöhte Belastung physischer oder psychischer Art, 2. Ärger und 3. (Geol.) gerichteter, einseitiger Druck. Das könnt Ihr übrigens im Duden-Fremdwörterbuch nachlesen. Doch bei uns Vierbeinern gibt es selten solche Schwierigkeiten; es sei denn, es geht um die holde Weiblichkeit oder um Knochen«, ergänzte er noch. »Tja«, platzte ich heraus, »eben deshalb hatte Struppi den Stress«. »So schlimm wird es schon nicht gewesen sein«, brummte Bruno gutmütig. »Bei den Zweibeinern gibt es viel häufiger Stress. Da ist mir dieser Tage ein interessanter Artikel aus dem Handelsblatt in die Pfoten gekommen. Es ging um die hohen Gehälter der Vorstände von DAX– Konzernen. Martin Winterkorn, der Vorstandschef von VW, hat für das vergangene Jahr 16,6 Millionen Gehalt bekommen. Das ist – verglichen mit seinem Vorgänger Bernd Pischetsrieder – eine Steigerung von 435 Prozent von 2006 zu 2011. Dagegen nimmt sich die Steigerung um 142 Prozent, die der Siemens-Chef Peter Löscher erhielt, geradezu bescheiden aus. Bei den Topverdienern liegen die Steigerungen zwischen 17 und 435 Prozent. Nur zwei mussten Abstriche machen. Der Verdienst von Deutsche–Bank–Chef Josef Ackermann ging um 29 Prozent auf 9,4 Millionen € zurück, RWE– Chef Großmann bekam 2011 nur noch 6,4 Millionen. Diese Gehaltssteigerungen werden nun in Frage gestellt. Der Vorsitzende der Kommission für gute Unternehmensführung und Aufsichtsratschef der Commerzbank, Klaus–Peter Müller, sowie Manfred Gentz, Kommissionsmitglied und ehemaliger Daimler–Finanzchef, haben als Privatleute einen vertraulichen Brief an die Aufsichtsratschefs der 30 DAX–Konzerne geschrieben und um Mäßigung geworben.
Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang die zusätzliche Pensionsvorsorge der Firmen für ihre Führungskräfte. Nach dem Artikel im Handelsblatt hat der 58-jährige Daimler–Chef Dieter Zetsche bereits knapp 30 Millionen € auf seinem Konto stehen.
Bei den anderen Vorständen sieht es ähnlich aus. Die Firmen zahlen neben den Jahreseinkünften auch noch Millionen für die Altersversorgung. Da es um unendlich viel Knochen bzw. Geld geht, haben die Herrschaften jetzt Stress«, beendete der Professor seinen Bericht. Die Unternehmensvorstände tragen ohne Frage eine hohe Verantwortung und sie müssen entsprechend bezahlt werden. Doch Gehaltssteigerungen in diesen Größenordnungen sind überzogen oder irre ich mich da? Können die Herren bei diesen Bezügen ihre Altersversorgung nicht selbst bezahlen?

In diesem Sinn bis zum nächsten Mal, Ihr bunter Hund.

Autor:

Redaktion aus Singen

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