Gero Hellmut zeigt seine Arbeiten
Der Weg aus dem Schrecken ins Licht

Singen/Berlin (of). Am Freitag, 8. Mai, jährt sich der Tag des Endes des zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Ein besonderes historisches Datum, das auch als Beginn des Friedens in Europa gesehen wird. Für den Singener Künstler Gero Hellmuth ist es eine Gelegenheit seine Arbeit „Ausschwitz Befreiung“ in Berlin zu zeigen. Am Vorabend des Kriegsendes, 7. Mai, wird das ab dem Jahr 1995 entstanden Tryptichon mit weiteren Werken des Zyklus in den Räumen der deutschen Parlamentarischen Gesellschaft einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt, übrigens nicht zum ersten Mal. Denn schon im Jahr 2003 waren Gero Hellmuths arbeiten schon einmal nach Berlin gereist. Damals hatte der jüdische Komponist Joseph Dorfman die Kantate „… das sie leben“ zu diesen Bildern komponiert, was seinerzeit in Berlin und später in Singen aufgeführt wird. So ähnlich wird es auch dieses Mal sein. Auf der Ausstellung in Berlin wird Gero Hellmuth auf den jungen polnischen Komponisten Michal Dobrzynski aus Stettin treffen, der über dieses Werk zum Kriegsende ein Stück komponieren, das seine Uraufführung dann Ende Oktober in der Singener Stadthalle erleben soll, wie Gero Hellmuth im Gespräch mit dem WOCHENBLATT berichtet. Durch den regionalen Bundestagsabgeordneten Andreas Jung wurden die Kontakte zwischen den Akteuren dieses Projekts zum 70. Jahrestag des Kriegsendes hergestellt. Andreas Jung hat hier auch in der Region zur Eröffnung der Ausstellung nach Berlin eingeladen. Eine 19 ist es, die immer wieder in den Bildern dieses Zyklus „Ausschwitz Befreiung“ als Thema Auftaucht. „Damals zum 50. Jahrestag des Kriegsendes gab es viele Originalefilme zu sehen“, erinnert sich Gero Hellmuth. In einem Dokumentarfilm zur Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz schwenkte die Kamera auf den Arm eines der Häftlinge um seine Nummer zu Zeigen. Gero Helmuth konnte nur die 19 entziffern, doch das wurde ihm zum Symbol des Jahrhunderts, das mit der 19 beginnt und das in diesem Krieg so vielen Menschen das Gesicht und die Würde nahm, im dem es die Persönlichkeit durch eine tätowierte Nummer ersetzte. Gero Hellmuth geht es dabei nicht um eine „Betroffenheitsskulptur“, wie er betont. Für ihn ist sein Triptychon ein Werk, dass den Weg in die Zukunft zeigt. Von links aus gelesen werden die Farben immer heller, die immer wieder auftauchende 10 verblasst und auch die Schatten von Metallspitzen, die wie Waffen aus dem Bild ragen, werden zunehmend von einem Weiß übertüncht. Im aktuellen WOCHENBLATT-Video berichtet Gero Hellmut in seinem Atelier über die Entstehung des Werks „Ausschwitz Befreiung“. Mehr zum Künstler auch unter www.gero-hellmuth.de

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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