Viel zu Lachem im Pfarrheim Worblingen
Wie "Bad Worblingen" zum berühmten Kurort wurde
Worblingen. Die Mundartrbühne Worblingen konnte mit ihrem neuen Stück "Der Heiler vu Worblingen" bei seinen Theatertagen im Pfarrheim Worblingen am Wochenende einen guten Erfolg feiern. Sogar die früher als "Seniorenvorstellung" angebotene Nachmittagsvorstellung am Samstag sei richtig stark nachgefragt worden, auch von jüngeren Zuschauern, wie Thomas Bertsche von der Theatergruppe sagte.
Die Zuschauer mussten freilich gut bei der Sache sein, denn das Stück nahm eine ganze Reihe überraschender Wendungen mit der Geschichte von Dr. Johann Bacchus (Thomas Bertsche), der hier die Most- und Schnapstherapie gegen alle Arten von Leiden praktizierte und ihren Erfolg an sich selbst in ausgiebigster Form testet, was seine Praxishilfe Lore (Bettina Glaser Spallek) mit "Manche haben einen vollen Tag, manche sind den ganzen Tag voll", auf den Punkt bringt. Auf der einen Seite träume die Bürgermeisterin Minna (Gabi Grünvogel) träumt von "Bad Worblingen" mit den revolutionären Behandlungsmethoden des Dorfarztes währendie Kassenärztliche Vereinigung einen Prüfer schickt, da ihr die Methoden nicht geheuer vorkommen. Und während sich der Arzt der ständigen Besucher von Ilma Öfter erwehren muss, die ihren Mann wieder "fit für die Liebe" haben will, und der dazu noch von Raumpflegerin Ambrosia Teufel traktiert wird, die gerne auch mal die Patientenakten vorliest, und während nioich die "Dedektzivin" Lisa Groß (Angelika Möhrle) die Praxis sogar verwanzt, müssen Pläne ausgeheckt werden, damit die ganze Sache nicht auffliegt. Ärzteprüfer Hans Werthmann (Christian Kalyciok) steht einiges bevor: ihm wird durch immer neue Auftritte von "Künstler Ebby" (Theo Rüttinger) eine internationale Kundschaft vorgetäuscht, derweil muss er mit dem Arzt die eigensinnige Therapie ausprobieren, denn Dr. Bacchus hält die Leber für das wertvollste Stück des Mannes, während die Bürgermeisterin auch noch einen Platz in ihrem Bett frei hätte. Und dann gibt es da noch Maxi, die Tochter des Bürgermeisters (Tanja Dehn) die, so scheint es, doch nur verrückte Ideen hat, und auch noch die Schweinehüterin Chantal Bollermann, die sich freilich bis zum Finale zur neuen "Miss Bad Worblingen" entwickelt, nachdem Maxi den ersten Schnaps- und Mostbrunnen für den neuen Dorfplatz des Kurorts gebaut hat.
Das Stück hatte jede Menge Situationskomik zu bieten, und karrikierte das Worblinger Dorfgeschehen freilich mit manch alten Rollenbilder, was das Verhältnis zwischen Mann und Frau betrifft. Aber das war, was das Publikum als beste Unterhaltung verstand, vor allem, weil die Theatergruppe in dem von Désirée Moser adaptierten Stück einen eigenwillig eigenen Stil entwickelt hatte. Alles gut zum Finale, und alle freuen sich, was da wohl im kommenden Jahr kommt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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