Besonderes Konzert zu besonderer Lage

Weihnacht mit Streichern eingeläutet

Rielasingen-Worblingen. Zu einem ganz anderen und auch besonderen Weihnachtskonzert konnte die Jugendmusikschule westlicher Hegau am Sonntag einladen. Dass die Zeiten aktuell besonders sind, merkte man schon an der Raumtemperatur in der Kirche, mit der Energie gespart werden sollte. Und auch wenn der Mantel für die SängerInnen des Kirchchor Bietingen und gemischten Chor Tengen-Weil hier das angesagte Kleidungsstück war, so konnte die Inszenierung, die von Orchesterleiter Thomas Dietrich einstudiert wurde, sehr viel Wärme und Energie verströmen.

Thomas Dietrich hatte sich selbst die Latte für diesen Auftritt hoch gehängt. Denn viele der hier durch das Streichorchester, das durch den "Instru" aus Rielasingen verstärkt wurde, erst mal für die Streicher umschreiben müssen, um sie hier aufführen zu können. Begonnen hatte freilich das Konzert mit den Bläsern unter der Leitung von Apart Fodor mit einer Einstimmung und schnellem Abtritt.

StreicherInnen und SängerInnen intonieren danach - begleitet durch die Perkussionsklasse der JMS von Thomas Wedelich und dem Blockflötenensemble von Simone Klotz - viele bekannte Weihnachtsweisen, die eben doch immer etwas anderes waren, durch die Besetzung und Transkription. Klar, dass hier die Klassiker wie Oh du Fröhliche oder O Tannenbaum, Weihnacht überall oder auch "Es kommt ein Schiff geladen" wie "We wish you a Merry Christmas" ober auch unbekanntere Winter und Adventslieder aus anderen Kulturen, mal mit und mach auch ohne Worte, wie schon der Titel des Konzerts lautete, für das rund 200 Zuhörer in die St. Bartholomäuskirche gekommen waren, trotz des zeitgleich im TV laufenden Endspiels der Fußball-WM.

Viele der Lieder, für auch drei Gesangssolistinnen am Altar den Liedern eine besondere Stimme gaben, klangen wirklich hier ein Stück weit wie neu erfunden, vor allem bei den "ohne Worte"-Liedern, in denen ja Instrumente die Rolle der Stimme(n) übernahmen.

Und der ganz große Moment kam natürlich zum Finale, bei dem "Tango de Nochebuena" drauf stand, aber eine südamerikanische Version eben der "Stillen Nacht" war in vier Szenen, die diesem Abend einen ganz besonderen Zauber verleihen konnten, mit dem man von Sternenstaub berührt in den dunklen Abend wieder ins Leben zurücktauchte.

Franz Moser als Vorsitzender der Musikschule nutzte den Blumengruß nach dem Schlussapplaus vor der Zugabe, um noch einmal Thomas Dietrich für die 31 Jahre zu danken, die inzwischen die Orchesterarbeit hier an der Jugendmusikschule zur Marke gemacht haben für die Region.