Leserbrief von der Initiative »RiWo-Bahn«
Viel Kosten und kaum Nutzen durch die geplante S-Bahn

Symbolbild Museumsbahn | Foto: Symbolbild Museumsbahn
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Rielasingen-Worblingen.Zur aktuellen Diskussion um eine visionierte »S-Bahn« Singen-Rielasingen-Etzwilen auf der Museumsbahnstrecke wird uns von der Initiative der Bahngegner geschrieben:

»Liest man den Artikel von Herrn Fiedler, möchte man meinen, dass hier nicht nur die Etzwiler Bahn im Nebel liegt! Die Bürger und der Gemeinderat wurden vom Bahn- Befürworter – Ralf Baumert auch an dieser Gemeinderatssitzung diesbezüglich weiterhin im „Nebel“ belassen.

Auskünfte zur Planung könnten nicht erteilt werden, weil auch er nicht mehr wisse, als bisher in den Medien stand. Auch Anfragen von ihm und Herrn OB Häusler beim zuständigen Referat 31 des Verkehrsministeriums wären bis dato nicht beantwortet worden… „Wir sind derzeit nicht Herr des Verfahrens“

Na ja, der Steuerzahler soll wohl auch hier wieder erst ins „Spiel“ kommen, wenn es ums Bezahlen geht, denn was für die Bürger anscheinend weiterhin im Nebel bleiben soll, ist, dass bei einer Reaktivierung der Bahnlinie Singen- Etzwilen aus unserer Sicht Kosten und Nutzen in keinem vernünftigen Verhältnis stehen.

Wie interessierte Bürger auf der Seite www.riwo-bahn.de erfahren können, werden Fördergelder nur für den Ausbau der Strecke ausbezahlt, wobei der genannte Prozentsatz von 96 nur unter Idealbedingungen und in Verbindung mit einer Elektrifizierung erreicht werden könnte. Da die Strecke nicht elektrifiziert ist und auch nicht werden soll, müssten die Kommunen Eigenmittel von 20 % aufbringen.Diese Steuergelder fehlen wiederum bei anderen Projekten in den Gemeinden.

Aber noch entscheidender wären die anfallenden Betriebskosten, die sich in Millionen Höhe bewegen könnten. Wer würde diese übernehmen?

Es mag sein, dass einzelne Bürger einen verbesserten Anschluss zum Bahnhof Singen hätten, aber die meisten Fahrgäste wären doch Pendler und Schüler.

Diese müssten dann aber auch alle wirklich mit dem Zug fahren, denn der Zug soll ja dann den Bus ersetzten. Im Parallelbetrieb könnte die prognostizierte Zustiegszahl von 2670 an einem Schultag sonst nicht erzielt werden und somit wäre die Strecke als nicht förderungswürdig einzustufen.

16 Bushaltestellen würden dann durch einen einzigen Bahnhof ersetzt, zu dem die Schüler und Pendler erst einmal gelangen müssten.

Und was ist mit dem Streckenabschnitt in der Schweiz? Ihm wurde durch die Potentialanalyse nur eine Zustiegszahl von 130 pro Schultag bescheinigt.

Wer sollte die hohen Sanierungskosten für diesen Teil übernehmen? Auch der deutsche Steuerzahler?

Für die Schweiz wohl nicht rentabel genug. Allein das Lokführergehalt überstiege die Einnahmen durch den Fahrtkatenverkauf!

Was die Pendler, die in der Schweiz arbeiten, beträfe, so müssten diese viel Zeit investieren, denn von Rielasingen nach Etzwilen würde der Zug nach unseren Berechnungen schon 30 Minuten Fahrzeit in Anspruch nehmen. Dabei kann man heutzutage von Rielasingen über Singen nach Schaffhausen in 36 Minuten incl. Umsteigezeit fahren und nach Kreuzlingen in 34 Minuten.

Außerdem, wer zwei oder drei Kilometer vom Bahnhof weg arbeitet, müsste dann noch mit dem Bus zum Arbeitsplatz fahren.

Wenn die »Reaktivierung« der Bahnlinie Singen Etzwilen für den Steuerzahler keinerlei Vorteile bringt, stellt sich die Frage, wer denn dann von einer »Reaktivierung« profitieren würde.

Eigentümer der Bahnlinie bis Singen ist die Stiftung SEHR & RS in Hemishofen .Deren Interessen werden auf deutschem Gebiet vom Förderverein Museumsbahn Rielasingen- Singen vertreten, dessen stellvertretender Vorstand Herr Bürgermeister Ralf Baumert ist.

Die Stiftung habe nicht das Geld um die nötige Infrastruktur zu schaffen, so Herr Bürgermeister Baumert an der Gemeinderatssitzung.

Der Zustand der Strecke wird trotz Pflege durch die Mitglieder der Museumsbahn aber von Jahr zu Jahr maroder. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, wie lange die Stiftung den Museumsbahnbetrieb ohne eine Millionen schwere Sanierung noch aufrechterhalten kann.

Diana Simmen, Initiative RiWo-Bahn, Rielasingen

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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