AfD im Landkreis läuft sich für Wahlkampf warm
Viel Aufwand drumherum und scharfe Kritik
Rielasingen-Worblingen. Der Aufwand war gewaltig, rund um eine Informationsveranstaltung der "AfD" am Samstagabend in der Talwiesenhalle in Rielasingen-Worblingen. Nachdem eine Gegendemonstration gegen die Veranstaltung angekündigt wurde, rückte die Polizei mit fast 40 Kräften zur Sicherung der Veranstaltung an, die seitens der "AfD" mit zusätzlicher Security abgesichert wurde.
Die Gegendemonstranten, die während der Veranstaltung vor der Halle mit ihren Transparenten ausharrten, wurde auf rund 30 geschätzt. In der Halle waren rund 130 Personen zusammengekommen, die mehr hören wollten von der Partei, die ja gerade wegen ihrer Kritik an den Regierenden in den Umfragewerten nach oben drängt. Die Veranstaltung in der Halle konnte fast schon als Wahlkampfauftakt gesehen werden, denn man müsse auch hier lokal in den Gremien vertreten sein, um Politik beeinflussen zu können, sagte Thorsten Otterbach als einer der Organisatoren. Nachdem man in letzten Jahr ja einen Ortsverband für Singen und Volkertshausen begründet hatte, wolle man einen solchen nun in den nächsten Tagen bereits für den Raum Rielasingen-Worblingen und Höri aufstellen, was dem Kreistagswahlkreis entspricht. Auch für den Raum Engen/Tengen und den dortigen Wahlkreis wolle man im Herbst einen Ortsverein gründen. "Unser Ziel muss es sein, bei der kommenden Kreistagswahl auch in den Kreistag in Fraktionsstärke einzuziehen", sagte Bernhard Eisenhut, der für die AfD in den Landtag wie auch in den Kreistag gewählt wurde, wo die Partei gegenwärtig zwei Mitglieder stellt.
Eisenhut selbst bezeichnete die aktuelle Politik als "Narrenschiff". Man könne sich inzwischen sein Geschlecht schon aussuchen, aber die neue Heizung nicht mehr", ging er auf die aktuelle Heizungsdebatte im Rahmen der Energiekrise und des Klimawandels ein - und dafür gabs natürlich Applaus. Gewettert wurde auch gegen die Flüchtlingspolitik. Durch die hier gewährten Sozialleistungen habe sich Deutschland zum Magneten entwickelt, brachte der Landtagsabgeordnete Anton Baron in seiner Ansprache ein, der nun die Wähler an der Macht sieht, daran was zu ändern. Baron fordert zum Beispiel "Ausreisezentren", über die Flüchtlinge wieder rasch ausgebracht werden können, um Platz zu haben für die, wirklich flüchten müssten. Auch wollte man, dass Geflüchtete wieder mit Sachleistungen statt mit Geld versorgt würden, wenn sie hier seien. Für den Zeltbau gleich gegenüber, den Thorsten Otterbach und Bernd Eisenhut als "Schwarzbau" des Landkreises bezeichneten, weil jetzt erst eine Baugenehmigung beantragt wurde, wolle man fordern, dass dieser bis Ende Juni 2024 wieder abgebaut werden solle. Dafür brauche man natürlich die Unterstützung aus dem Volk.
Die Bundestagsabgeordnete Christina Baum ging in ihrer Ansprache unter anderem mit der Corona-Politik ins Gericht. Beim Rausgehen waren nicht alle begeistert. "Ich hätte mir erwartet, auch mal zu hören was die dann konkret anders machen wollen", meinte ein Handwerker.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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