Große Festgemeinde würdigt gewaltiges Lebenswerk im zweiten Leben

Verdienstkreuz für Ernst-Günter Hahn

Rielasingen-Worblingen (of). Eine sehr große Festgemeinde hatte sich am Mittwochabend im Kulturpunkt Arlen zusammengefunden um Ernst-Günther Hahn zu würdigen. Bereits im Oktober wurde ihm vom Bundespräsident Walter Steinmeier der Verdienstorden der Bundesrepublik am Bande zugesprochen, der ihm nun im diesen Festakt durch Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch persönlich überreicht werden konnte im Vorfeld seines 80. Geburtstags.

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch bezeichnete Hahn als besonderes Urgestein, dass zwar hier in den Bodenseeraum aus Niedersachsen angespült worden sei ab er aus dem Ortsbild einfach nicht mehr wegzudenken sei. Nach seinem Studium in Freiburg kam er als Lehrer an die Zeppelin-Realschule und wurde dort auch bald Vertreter der Schwerbehinderten. Er lebe und liebe das Leben im Verein, machte Gurr-Hirsch deutlich. 60 Jahre Mitglied im Schwarzwaldverein war unter anderem. „Sie haben den Verein wesentlich geprägt, zuerst als Jugendleiter der Ortsgruppe Kandern, nach dem Umzug in Singen.“ Als in Rielasingen ein eigener Ortsverein begründet wurde, war er Mitinitiator und in der ersten Reihe mit dabei, auch bei der Begründung der Volkstanzgruppe und der Sichtbarmachung des Johannesbrünnele und der Schaffung des Naturlehrpfads Rosenegg. Jugendwart des Schwarzwaldverein, und sogar Präsident der Europäischen Wanderjungend war er. Seit 1986 war er Mitglied des Sozialverbands VdK, 12 Jahre Vorsitzender des Kreisverbands. „Diese Tätigkeit grenzt an Hauptamtlichkeit bei derzeit rund 3.600 Mitgliedern“, so die Staatssekretärin. Mit 70 Jahren begründete er zudem noch den Rielasinger Seniorenrat und war dessen erster Vorsitzender. Er war zudem im Landesseniorenrat vertreten. „Heimat ist da, wo man sich in die Plficht nehmen lässt“!, zitierte sie den ehemaligen Bundespräsident Roman Herzog. „Wir sind froh das wir sie haben.“ „Mach einfach weiter so“, schloss sich Bürgermeister Ralf Baumert der Staatsekrärin an. Hahn war auch viele Jahre die Figur des „Junker Hans“ in der Rielasinger Fastnacht.

Werner Mohr sprach für den Deutschen Wanderverband würdigte seinen Einsatz wie seine humorvolle und gesellige Zusammenarbeit im Jugendwanderverband. „Du hast hier einen großen Stein im Mosaik des Vereinten Europa gesetzt“, hob er auf dessen 10-jährige Führungsposition ab. Werner Hillmann, Vizepräsident des Schwarzwaldvereins, dankte für seine Weitsicht, die ihn schon sehr früh in die Jugendarbeit „getrieben“ habe. Und da sei er bis heute Vorbild. Dr. Bernd Eberwein als aktueller Vorsitzender des Kreisseniorenrats würdigte die ansteckende Begeisterungsfähigkeit seines Vorgängers und hatte gleich noch die beiden Vorgänger Hahns, Fredis Feiertag und Dietrich Eckhardt mitgebracht auf die Bühne. Ernst Günter Hahn wählte anfangs die Reimform für seinen Dank. Er nun alt genug geworden, um „den“ Orden zu empfangen. Die spannendste Frage sei für ihn, wer überhaupt diesen Antrag gestellt habe. Da es immer noch ein Geheimnis sei, danke er nun einfach allen. Ein ganz besonderer Dank ging an Bürgermeister Ralf Baumert, für den der Ortsseniorenrat kein Wahlversprechen gewesen war. Durch die Laudationes sei klar geworden, dass er kein Einzelkämpfer gewesen sei. Die Aufgaben habe er mit Freude gemacht, nicht um jetzt dafür so viel Lob zu bekommen. Früher sei nicht alles besser sondern einfach anders. Neben dem Dank in viele Richtungen, auch zum Jugendherbergsverband, dem Versorgungsamt, den Behindertenbeauftragten ging eine gang große Dankbotschaft in Richtung Himmel, den nach einem schweren Autounfall vor 50 Jahren sei ihm ein zweites Leben geschenkt worden. Der Männerchor Singen umrahmte den Festakt.