Rielasingen-Worblingen/ Kreis Konstanz
Spontane Hilfsaktion schlägt riesige Wellen
Wie im Bienenkorb ging es am Wochenende in einer Halle der Spedition Gaiser am Rielasinger Zoll zu, wo ein großer Hilfstransport in Richtung Ukraine zusammengestellt wurde aus zahllosen Einzelspenden von Menschen, die über eine Aktion über soziale Netzwerke erreicht wurden. Innerhalb nur weniger Stunden wurde diese Aktion auf die Beine gestellt, wie so viele spontane Hilfsaktionen, von denen man im Hegau in den letzten Tagen gehört hat.
Auf den Aufruf wurde sehr intensiv reagiert, sogar eine »Verkehrsregelung« in der Gewerbezone war da nötig, um die Anfahrenden Autos an die richtigen Rampen zu lenken. Da halfen alle mit und über den ganzen Tag kamen noch neue Helfer dazu als Ablösung.
Auch der Lagerleiter der Spedition Gaiser, Thomas Fürst, war mit Standortleiter Olaf Anderlik und mehreren Mitarbeitern im Einsatz neben vielen Helfern der Malteser, die hier die vielen angelieferten Waren, von Verbandsmaterial über Hygieneartikel, rezeptfreie Medikamente, Nahrungsmittel, Handtücher, Schlafsäcke und noch viel mehr sortierten, das wurde über soziale Netzwerke angefordert.
»Wir haben doch gestaunt, dass viele Menschen auch extra neue Schlafsäcke gekauft haben, um diese hier zu Spenden nachdem es erst kurz zuvor Meldungen gab, dass Schlafsäcke zum Beispiel in Polen angesichts der Menge an Flüchtlingen dort nicht mehr zu haben waren«, freute sich Thomas Fürst.
Die Spedition Gaiser hatte für diese Aktion in der Nacht zuvor eine ganze Halle ihrer Zentrale am Rielasinger Zoll freigemacht, befristet übers Wochenende. Die Waren wurden durch die dutzenden Helfer auf Paletten reisefähig gemacht und erst mal in zwei Sattelschlepper der Spedition geladen, um eben wieder Platz in der Umschlaghalle zu haben. Am Montag wurden die Paletten wiederum in Sattelschleppern des Unternehmens TSI TansLog aus Singen, mit denen sie nach Satu Mare in Rumänien direkt an der Grenze zur Ukraine gebracht werden, wie zu erfahren war. Das Unternehmen TSI hatte diesen Stein auch ins Rollen gebracht mit seinem Angebot, "Kilometer zu spenden« in Richtung Ukraine, wie Silvia Baumann von den Maltesern in Konstanz dem Wochenblatt erzählte. Das war ein Ball, den sie gerne aufgenommen hatte, auch wenn dafür ganz schön viel noch organisiert werden musste. In Konstanz gab es noch eine zweite Sammelstelle, die ebenfalls sehr gut angenommen wurde, wie sie am Montag erzählte.
Die Maltester können in dem Fall auf ein sehr gutes Netzwerk in dieser Krise setzten. In Rumänien wie in der Ukraine seien die Malteser schon länger präsent und sorgen für eine sichere Weiterverteilung, sagte Matthias Engel, Leiter des Sanitätsdienstes der Malteser in Singen, der die Packaktion in der Spedition mit leitete. Wie Silvia Baumann ergänze, sei es enorm wichtig, dass ein sicherer Weitertransport gewährleistet sei, um die Hilfe dort leisten zu können wo sie nötig und geplant sei. Deshalb sollte man in diesem Fall auch auf große Organisationen setzen, die diese Wege in die Krisengebiete hätten.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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