Sommerinterview mit Alois Fritschi

Schnelles Internet und Schule »on top«

Eigeltingen. Im Sommerinterview mit dem WOCHENBLATT sprach Alois Fritschi, Bürgermeister von Eigeltingen, unter anderem über die Feuerwehr und den Breitbandausbau.

WOCHENBLATT: Wie erlebten Sie die letzten Monate in denen das Corona-Virus unser Leben veränderte?
Alois Fritschi: »Wir hatten große Herausforderungen im Bereich der Kindergärten und unserer Gemeinschaftsschule. Das Vereinsleben ist schwieriger geworden und die Feste im Ort fehlen halt schon. Und doch haben wir gelernt, mit allen Veränderungen positiv umzugehen.«

WOCHENBLATT: Welche Auswirkungen hat die Krise auf den Haushalt? Welche Projekte müssen gegebenenfalls verschoben werden?
Alois Fritschi: »Der Eigeltinger Gemeinderat hat vereinbart, dass wir größere Maßnahmen aktuell »auf Eis legen und auf Sicht fahren«. Das ist gut so und wir müssen schauen, wie sich die Finanzen im Jahr 2020 und der Gewerbesteuerrückgang mit dem Haushalt der Gemeinde Eigeltingen auswirkt.«

WOCHENBLATT: Das Gemeinschaftsprojekt interkommunales Glasfasernetz gemeinsam mit der Gemeinde Mühlingen befindet sich auf der Zielgeraden. Nur die Weiler Guggenhausen, Eckartsbrunn und Glashütte hängen noch etwas in der Warteschleife. Wie geht es da weiter?
Alois Fritschi: »Der Gemeinderat und alle Ortsvorsteher sind sich einig. Wir möchten hier baldmöglichst bauen, es stehen Kosten in Höhe von rund 830.000 Euro an. Wir erwarten und kämpfen für Bundes- und Landeszuschüsse von über 500.000 Euro. Sollten wir Zuschüsse in diese Höhe bekommen, wird der Gemeinderat baldmöglichst die Arbeiten ausschreiben. Die Familien mit schulpflichtigen Kindern und die Unternehmer werden es uns besonders danken. Die Gemeinde Eigeltingen hat seit rund einem Monat ihr 49,1 kilometerlanges Glasfasernetz in Betrieb. Wir sind sehr dankbar und stolz, dass wir die Zukunftstechnologie, das schnelle Internet, als »Eisenbahn der Zukunft«, in Eigeltingen bereits realisiert haben.«

WOCHENBLATT: Die Gemeinschaftsschule Eigeltingen hat sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt. Die Corona-Situation hat an vielen Schulen bundesweit Defizite aufgezeigt, auch was die Digitalisierung an Schulen angeht. Wie ist ihre Schule in dieser Hinsicht aufgestellt?
Alois Fritschi: »Die Schule Eigeltingen hat sich schon vor vier Jahren bezüglich neuer Medien auf den Weg gemacht. Mit viel Eigeninitiative und voller Unterstützung des Gemeinderats wurde unter anderem durch die Schulleitung ein flächendeckendes WLAN-Netzwerk aufgebaut. Lehrerinnen und Lehrer wurden schon damals bezüglich neuer Medien durch schulinterne Fortbildungen geschult. So wurden im ersten Jahr beispielsweise alle Lehrerinnen und Lehrer im Umgang mit Tablets und den dazugehörigen Apps geschult.
Der sichere Umgang war die Basis, dass im Folgejahr auch mehrere Tabletkoffer für Schülerinnen und Schüler angeschafft werden konnten, die im Unterricht in den letzten drei Schuljahren gewinnbringend beim Lernen eingesetzt wurden. Auch eine digitale Lernplattform wurde vom Schulleiter Michael Wernersbach schon vor zwei Jahren als pädagogische Cloud für das Kollegium eingerichtet.
Diese konnte mit Beginn der Corona-Pandemie und des Lockdowns sofort für die Schülerinnen und Schüler freigegeben werden. Tablets, Cloud, Dokumentenkameras, Robotics sind nur einige Stichwörter, die an der Schule Eigeltingen tatsächlich gelebt werden und nicht nur auf dem Papier stehen.«

WOCHENBLATT: Die Feuerwehrabteilungen Honstetten und Reute erhalten endlich neue Feuerwehrfahrzeuge. Wie ist der aktuelle Entwicklungsstand bei der Wehr in Eigeltingen?
Alois Fritschi: Unsere Feuerwehr steht wirklich sehr gut da. Wir sind dankbar und zufrieden, dass wir in allen sechs Ortsteilen eine Ortsteilfeuerwehr haben. Die beiden bestellten Fahrzeuge werden im ersten Halbjahr 2021 geliefert. Unsere Jugendfeuerwehr mit dem Leiter Frank Gommeringer und seinem tollen Team macht eine hervorragende Arbeit. Mit über 40 Jugendlichen haben wir einen soliden Grundstock für die Feuerwehr in Eigeltingen.

- Graziella Verchio