Gremium sieht Ziele des Regionalplans hier außer k taft,
Rielasinger Rat sagt Nein zum Kiesabbau
Rielasingen-Worblingen. Erwartungsgemäß hat der Gemeinderat von Rielasingen-Worblingen in seiner Sitzung am Mittwoch eine ablehnende Stellungnahme im Rahmen des Raumordnungsverfahrens für den geplanten Trockenkiesabbau im Gewann Dellenhau beschlossen. Das Gremium orientierte sich dabei an einer Vorlage, die die Stadt Singen, die Gemeinde Gottmadingen und die Gemeinde Rielasingen-Worblingen gemeinsam unter Zuhilfenahme eines Fachanwalts formuliert wurde. In der Abstimmung gab es zwei Enthaltungen.
Die über 20 Seiten starke Vorlage sieht im bisherigen Raumordnungsverfahren und den damit verbundenen gravierende Mängel. „Mit was sich inzwischen an Mängeln herauskristallisierte, hätte der Planungsausschuss des Regionalverbands bei seiner Sitzung März der Umwandlung von einem Sicherungsgebiet in ein Abbaugebiet nicht zustimmen dürfen“, machte Bürgermeister Baumert seinem Ärger Luft. Deshalb wollen die drei widersprechenden Gemeinden gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Nein zum Kiesabbau im Dellenhau“ auch erreichen, dass der Regionalverband in seiner nächsten Sitzung Ende Juli das Thema nochmals aufnimmt, um unter den neuen Aspekten das ganze nochmals zu verhandeln. „Durch die neuen Fakten, die unsere Stellungnahme anführt, schrillen an mehreren Stellen schon die Alarmglocken“, meine Ralf Baumert.
Ulrike Vogt hatte zuvor die Standpunkte der Stellungnahme vorgestellt: Das geplante Kiesabbaugebiet verstoße gegen die Ziele des aktuellen Regionalplans, es seien alternative Möglichkeiten eines Kiesabbaus an anderer Stelle nicht ernsthaft untersucht worden, es fehlten in Sachen Naturschutz wichtige Informationen. Ulrike Vogt führte zudem aus, dass man bei den Untersuchungen im Rahmen des Lärmaktionsplans sehr hohe Belastungen in der Durchgangsstraße festgestellt habe. Nach aktuellen Kenntnisstand müsse man damit rechnen, dass mindestens die erste vier Jahre der Abbauzeit der Kies weiter in Singen-Überlingen gereinigt werden, also in dieser Zeit eine doppelte Belastung durch Kieslaster in der Ortsdurchfahrt zu erwarten sein. Dadurch könnten auch Schwellenwerte in der Lärmbelastung überschritten werden, nach denen durch den Lärm gesundheitliche Einschränkungen zu erwarten seien. Auch den Faktor Krankenhaus wie die Wahrung der Totenruhe im nahen Waldfriedhof habe man im Planverfahren kaum beachtet, meinte Ulrike Vogt.
Bürgermeister Baumert deutete an, dass ohnehin in zwei Jahren eine Neufassung des Regionalplans anstünde. Es gebe wohl Stimmen, dass man versuchen solle, das Kiesunternehmen Birkenbühl bis dahin zu vertrösten. Allerdings sei zu befürchten, dass dann das Ergebnis eventuell das Selbe sei.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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