Narrenspiele in den Talwiesenhallen
Rielasinger Narren in Top Form

- Das Wetterhäusle mit der Sonne Andreas Fürst und dem regen Marita Reitze-Fürst.
- Foto: NV Rattlinger
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Rielasingen-Worblingen. Die vier Vorstellungen der Rielasinger Narrenspiele sind an den vergangenen beiden Wochenenden wortwörtlich über die Bühne der Talwiesenhalle gegangen und die Rielasinger Narren schweben auf Wolke Sieben vor Glück: Alle Abende waren mit jeweils weit über 400 Gästen sehr gut besucht und erfreuten sich hoher Beliebtheit.
Nach der launigen Begrüßung durch Narrenchef Holger Reutemann, bei der der Bürgermeister Ralf Baumert wieder mal sein Fett abkriegte, wurde das Publikum gleich vom Gardetanz mitgenommen, der unter der Leitung von Lena Fürst auf „Super Trouper“ von Abba bestens vom Fanfarenzug Rielasingen-Arlen begleitet wurde.

- Gerd Schoch in der Bütt.
- Foto: NV Rattlinger
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Danach ging es Schlag auf Schlag durch den Abend. Nach der Ansage durch Roland Reitze brachte Gerd Schoch das Publikum zum Lachen. Zunächst ließ er den Bürgermeister noch mal einen Zapfhahn ins Spuntenloch an der Bütt schlagen , aus dem dann auch Bier floß, damit es beim nächsten Bieranstich auf dem Waldfest endlich mal klappt. Und dann einfach sehr witzig: sein Running Gag: “Do wirfsch denn einfach ä Plane druf!“, was wohl aus dem Mund eines Gemeinderates kam und zwar als Tipp, wie man den maroden Schopf mit dem Equipment des Musikvereins vor Regen schützen sollte.
Die darauf folgende Tagesschau war nicht minder lustig mit der Behauptung, Bürgermeister Baumert habe einen „Baumi Baum“ kreiert, der fortan auf dem (nicht existenten) Kreisel am Rathaus stehen würde. Besonders lustig waren auch die neuen Pluralformen aus dem Duden. Beispielweise wären da aus einer Pizza zwei Pizzoires (sprich Pissoires) geworden. Die Wetterkarte wurde dieses Mal von der Gruppe um Marita Reitze-Fürst übernommen. Aus einem überdimensionalen Wetterhäusle, genial gestaltet von Martin Fluck, erschienen abwechselnd die Sonne und der Regen, dargestellt von Marita Reitze-Fürst und Andreas Fürst. Reiner Baum als Petrus wollte die Wettergeschicke lenken, was ihm aber nur mäßig gelang, denn schon sein Sohn, Moritz Baum, erschien mit Blitz und Donner als Gewitter und durchkreuzte seine Wettervorhersagen. Der Nebel des Grauens, Karin Busshard, kam umhüllt von dichten Nebelschwaden und verneinte aber gleich Petrus' Frage, ob sie ihre Schlechtwetterperiode habe mit der Antwort: „Aus dem Alter bin ich raus!“
Im Anschluss daran präsentierte sich die Zimmermannsgilde in zum Teil sehr gewagtem Outfit als absolut Step Aerobic tauglich. Die Ansager, Erwin Gräble als Monika Mock und Colin Fürst als Ali Schoch, schickten also ihre Männer zum Bauch-Beine-Po Training. Die Zugabe war garantiert.
Göttliche Intervention
Nach der Pause stimmte der Fanfarenzug Rielasingen-Arlen das Publikum auf den zweiten Teil ein.
Ein schrecklich göttliche Familie vor einer wahrhaft göttlichen Kulisse zeigte auf höchst amüsante Weise, wie der Alltag bei der Familie Zeus aussieht. Die erwachsenen Kinder waren der vor Kraft strotzende Herkules (Milena Gonsior), die super einfältige, aber super schöne Aphrodite (Sarah Kauder) und der hochbegabte Nerd Hermes (Alisa Böhler). Und wie im wirklichen Leben streiten die Kinder ständig, Mutter Hera (Nina Zeuner) will ausgleichend wirken und Vater Zeus (Alexandra Graf-Wilhelm) droht damit, dass er alle auf die Erde zu den Sterblichen verdammen will. Worauf Hermes entsetzt reagiert: “Was soll ich denn da? Vielleicht nen Paketdienst gründen?“ Einen super Auftritt hatte dann auch noch Aphrodites Freund, als Chabo (Thomas Gonsior), der gleich ihre Mutter anbaggerte und dafür von Herkules mit einem Schubser auf die Matte geschickt wird.
Der zweite Auftritt der Rielasinger Tanzgarde führte das Publikum in den wilden Westen. Für ihre tolle und kreative Choreographie mussten auch sie eine Zugabe geben, was die acht Mädels und zwei Jungs unter der Leitung von Antonia Ienco dann auch gerne taten. Es tanzten Sofia Aßmann, Rosalie Auer, Lena Fürst, Giulia Gorontzy, Antonia Ienco, Mara Meyer, Theresa Rohr und Franziska Schoch, Luis Christofaro und Leon Breimesser.
Die „Drei vu do“, Marc Eder als Bauhofmitarbeiter, Thomas Gonsior als Ortspolizist und Daniel Pieper als Bürgerbusfahrer wurden von Daniel Schorpp angesagt. Gar alles, was in und um Rielasingen-Worblingen passiert ist nahmen sie aufs Korn.
Zum Beispiel den mickrigen Christbaum vor der Halle am Weihnachtsmarkt, der mit Betonplatten und Stahlseilen abgesichert werden musste, den man aber trotzdem lobte, um an einen Schnaps zu kommen. Oder die Behauptung, Singen sei so Pleite , dass sie den Hohentwiel an den Weinbauer Vollmeyer für ein paar Kisten Wein verkauft hätten, ebenso wie das Hohentwielstadion künftig zum „Stern des Südens“ würde oder das Hallenbad gar in einen Hamam Tempel umgewandelt würde. Worauf der Bauhöfler Eder kontert: “Mir gond immer no uns gi wäsche und it gi hamame!“
Köstlich war die Reaktion vom Ortspolizist, als er endlich kapierte , warum das Rössle in Arlen geschlossen wird. Er hatte das rote Licht im zweiten Stock immer für eine Warmhaltelampe gehalten, aber..... das war es nicht! Und natürlich bekamen die Nachbardörfer Arlen und Worblingen auch wiedermal gehörig auf die Mütze.

- Die "Drei vu do": Thomas Gonsior, Daniel Pieper, Marc Eder
- Foto: NV Rattlinger
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Ali Schoch und Ralf Fürst suchten eine neue Beschäftigung, da sie beide in Rente gehen. Der Hausmeister wollte als Gitarrist bei „The Voice“ anheuern und die Putzfrau als Bardame in der neuen Scheffelhalle. Aber: “Zu dene vuschissene Singener gang ich it!“, war die Antwort vom Hausmeister und so einigte man sich darauf, die Garderobe in der Talwiesenhalle zu übernehmen. Ein sehr amüsantes Zwiegespräch zwischen dem ungleichen Paar, das dann auch zur Schlussnummer überleitete.
Diese war schön getanzt, unter anderem durch optische Effekte mit LED beleuchteten Reifen, angelehnt an den Film „The Greatest Showman“. Sarah Kauder hatte die Einstudierung übernommen und als Tänzer Moritz Baum, Matthias Baum und Dominik Lenzenhuber, sowie Sandra Gruber, Monika Mock,Nina Zeuner, Alexandra Graf-Wilhelm, Susanne Gräb und Bianca Baum auf die Bühne gebracht. Mit Tanz und Gesang zeigt Milena Gonsior ihr Können.
Beim anschließenden Finale würdigte der Junker Hans (Andreas Fürst) und der Burgvogt (Ralf Fortenbach) alle Mitwirkenden, sowie Susanne Kalopek und Sabine Herzog als Maskenbildenerinnen, die Bühnenarbeiter Matthias Baum, Patrick Weber, Simon Mayer, Josef Duttle, die Techniker Andi Martin, Matthias Graf, David Gräble und Lukas Uhler. Die Regie und Gesamtleitung, die wieder einmal in den bewährten Händen von Dagmar Wenzler-Beger lag, wurde mit einem Blumenstrauß und viel Applaus belohnt. Die ganze Veranstaltung wurde hervorragend durch den Musikverein Rielasingen-Arlen unter der Leitung von Helmut Matt begkeitet.
Ein wirklich unterhaltsamer und vergnüglicher Abend.
Quelle: NV Rattlinger




Autor:Presseinfo aus Singen |
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