Rat stimmt mit 13 zu 4 für den Antrag
Rielasingen-Worblingen will Gemeinschaftsschule

Foto: Die Rielasinger Ten-Brink-Schule will zum Schuljahr 2015/16 eine Gemeinschaftsschule werden. swb-Bild: of
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Rielasingen-Worblingen (of). Der Gemeinderat von Rielasingen-Worblingen hat in dritter Lesung an Mittwoch mit 13 gegen 4 Stimmen für die Beantragung einer Gemeinschaftsschule ab dem Schuljahr 2015/16 gestimmt. In den letzten Wochen hatte zusätzlich die CDU eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Zudem hatte die Gemeinde eine Woche vor der Sitzung eine umfassende Informationsveranstaltung in der Talwiesenhalle mit Vertretern des Regierungspräsidiums und des Schulamts und Vertretern der Schule angeboten, bei der Pro und auch Contra ausgetauscht im öffentlichen Raum ausgetauscht werden konnten.

Bürgermeister Baumert bedauerte die Eile, die für diese Entscheidung nötig war. Es habe zum Einen einen Beschluss der Schulkonferenz für die Gemeinschaftsschule gegeben, zum Anderen sei die Frist zur Beantragung von Oktober auf Juni vorgezogen worden. „Sonst wäre sicher mehr Zeit gewesen um zu diskutieren." Baumert warb für die Gemeinschaftsschule, denn die Initiative sei von den Bildungsexperten, nämlich den Lehrern und der Schulleitung selbst gekommen. Und letzten Ende müsse auch er den Argumenten dieser Fachleute vertrauen, die das Thema bereits sehr gut eingeleitet und vorbereitet hätten.

„Wenn es für Radolfzell so wichtig im Gemeinderat für eine Schulform abzustimmen, ohne überhaupt eine Schule dafür zu haben, dann zeigt dass, dass es dieser Stadt doch ganz schön wichtig ist, diese Schulform zu haben“, mahnte Schulleiter Werner Metzger. Und: Wenn sie jetzt für diese Schulform stimmen, dann beginnt für uns erst die Arbeit." Für den 9. Juli sei die entscheidende Visitation mit den Entscheidungsträgern termininiert.

Yasmin Meier, die Elternbeiratsvorsitzende sagte in der Sitzung: Wir jungen Eltern wünschen uns schon länger eine Veränderung im so starren Schulssystem, die auch den Verändungen in den Lernformen entsprechen. Meier brachte auch die Wettberbsfähigkeit der Schule für die Zukunft ins Gespräch.

Lothar Reckziegel (FW) sprach sich klar für die neue Schulform aus. Vor allem eine Diskussion mit den Lehrern habe ihn überzeugt, denn dabei sei ihm deutlich geworden, dass diese hinter der Gemeinschaftsschule stehen. Auch Eltern hätten ihn mit der Bitte angesprochen, für die Gemeinschaftsschule zu stimmen. Bildung und Schule sei einem ständigem Wandel unterzogen.

Reinhard Zedler (SPD) sprach sich auch für die Gemeinsschaftsschule aus, auch wenn er darin nicht einen strahlenden „Neubeginn“ sieht. Realschuleltern müssten keine Angst haben, dass ihre Kinder in ein System gedrängt würden. Die Diskussion mit vielen Menschen habe ihm gezeigt, dass die Eltern den Wunsch nach dieser Schulform hätten, was auch die große Nachfrage der bestehenden Schulen zeige.

Hermann Wieland stellte sich die Frage: Würde ich mein Kind auf die Gemeinschaftsschule schicken? Diese Frage müsste er jetzt mit Nein beantworten, obwohl es ja Argumente dafür gebe. Aber der Druck, jetzt diese Entscheidung treffen zu müssen vor den Hintergrund einer Verschiebung diese Schulform später nicht mehr zu bekommen, bewege ihn zur Ablehnung.

Beate Binnig bedauerte, dass man hier eine Schulform einstampfe, die eigentlich erfolgreich gewesen sei. Sie wünschte sich, dass die verbindliche Grundschulempfehlung wieder eingeführt werden soll. Sie sagte, dass sie derzeit der Gemeinschaftsschule nicht zustimmen könnte.

Marc Balough sieht gute Voraussetzungen in der Schule, baulich wie von der Zustimmung der Lehrer wie der Eltern und Schüler. Die Forderung nach der Rückkehr zur Grundschulempfehlung hält er indes für abwegig. Eltern müssten das Recht haben darüber entscheiden, auf welche Schule sie ihre Kinder schicken wollten.

Simon Feuerstein argumentierte bewusst „ohne Emotionen“: Es es gebe sehr viele positive Stimmen gegen wenige, die dagegen sprächen. Holger Reutemann fand die Veranstaltungen im Vorfeld zu einseitig, weil eben „pro“. Die Gemeinde braucht es vielleicht, aber ich kann man nicht zu einem Ja durchringen.

Rudolf Caserotto (CDU): Damals war ich der erste der sagte dass er nicht abstimmen könne. Inzwischen habe er sich kräftig informiert. Am Anfang sei er dagegen gewesen, jetzt sei er dafür. So oft sei er noch zu keinen Thema angesprochen und angerufen werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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