Hermann Gruber nach 38 Jahren bei der Jugendmusikschule westlicher verabschiedet
Macher, Beichtvater und ein »Superheld«

Gruber Abschied | Foto: Hermann Gruber (mitte) mit seiner Partnerin Elke und deren Sohn Marius Stehle mit den Akteuren der Abschiedsfeier von links): Werner und Reinhilde Klinghoff, Bora Korkmaz, Maria Passini, Arpad Fodor, Franz Moser und Claudia Speichinger im Kulturpunkt Arle
  • Gruber Abschied
  • Foto: Hermann Gruber (mitte) mit seiner Partnerin Elke und deren Sohn Marius Stehle mit den Akteuren der Abschiedsfeier von links): Werner und Reinhilde Klinghoff, Bora Korkmaz, Maria Passini, Arpad Fodor, Franz Moser und Claudia Speichinger im Kulturpunkt Arle
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Rielasingen-Arlen. Die Jugendmusikschule westlicher Hegau gab es in ihren 38 Jahren eigentlich bislang immer nur mit Hermann Gruber. Doch nun wurde der stellvertretende Leiter der Einrichtung mit einer Feier im Kollegium in den Ruhestand verabschiedet.
Im Rahmen des Jahresausflugs wurde schon mal der Abschied ganz groß gefeiert, nun sollte es freilich im Kulturpunkt Arlen um den offiziellen Akt gehen, bei dem Gruber, der damals 1982 nach dem 1. Staatsexamen eigentlich auch Musiklehrer im Gymnasium hätte werden können, eine Herzensentscheidung traf und zunächst für 12 Wochenstunden als Klavierlehrer anheuerte, wie Franz Moser, seit 1989 Vorsitzender des Trägervereins, bemerkte. Die Wochenstunden standen freilich auf dem Papier, der Alltag war meist anders.
Hermann Gruber war in der regionalen »Szene« von der Bühne freilich bestens bekannt als Musiker bei Bands wie »Dominos«, »Crusade« und später »Taxi« unterwegs gewesen.
Schon drei Jahre später übernahm er die stellvertretende Leitung und damit die Planung des Unterrichts. Ulrike Brachat, die Ende des letzten Jahres in Ruhestand ging, ließ ausrichten, dass Gruber immer eine ganz besondere Stütze gewesen sei. Schon weil die Musikschule von damals 300 auf bis zu 1.300 Schülerinnen wuchs, von zwei Gemeinden auf vier sich vergrößerte, in der es 650 Wochenstunden zu organisieren gilt. Moser zollte tiefen Respekt für die hohe berufliche Qualifiaktion und soziale Kompetenz mit der er Beichtvater wie Mahner oder Motivator gleichermaßen gewesen sei.

Er werde mit Sicherheit fehlen, bekannte Moser, den mit Gruber längst eine Freundschaft verbindet. Gruber hatte seinen Ruhestand schon um ein Jahr verschoben, weil auch Ulrike Brachat auf Ende letzten Jahres in den Ruhestand ging. Freilich sei es ein sehr ambitioniertes Jahr geworden, denn mit der Wahl des Nachfolgers habe man kein glückliches Händchen gehabt und dessen Gastspiel war nach einem halben Jahr schon wieder beendet. Zudem bedeutete der Corona-Lockdown einen scharfen Schnitt.

Doch mit Arpad Fodor, der als kommmissarischer Chef einsprang und nun die Perspektive zu ordentlichen Leitung hat, wie mit Claudia Speichiner in in der Schulverwaltung stehe die Schule derzeit wieder gut da, freute sich Moser.
Arpad Fodor erinnerte sich genau an seinen Start in der JMS vor 20 Jahren: Hermann Gruber sei es gelungen, den komplexen Unterrichtsplan während einer Autofahrt zwischen den im Hegau verteilten Unterrichtsorten zu übermitteln, um keine Zeit zu verlieren. Mutig. kämfperisch und bärenstart sei Gruber gewesen, der zuweilen auch mal einen Drachen bekämpfen musste, sagte Fodor augenzwinkernd und ernannte Gruber gar zum »Superheld« mit dem man aber gerne mal einen Kaffee trinken konnte, »zum Überleben«, wie Gruber gerne scherzte.
Auch seitens des Betriebsrats wie des Fördervereins gab es viele Blumen des Lobes für seine Verlässlichkeit und Offenheit bei Diskussionsbedarf.
Hermann Gruber selbst bekannte, dass ihm ein enges Superheld-Kostüm nicht mehr stehen würde, auch wenn er der Hahn im Korb des Musikschul-Büros gewesen sei. Er werde den Strauß an Dank gerne annehmen und auch mitnehmen in den neuen Lebensabschnitt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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