Feuerwehr Rielasingen-Worblingen
Kommandant und Stellvertreter kündigen ihren Rückzug an

- Kommandant Viktor Neumann (rechts) und Stellvertreter Daniel Pieper verkündeten bei der Jahreshaiptversammlung der Feuerwehr Rielasingen-Worblingen ihren baldigen Rückzug.
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Rielasingen-Worblingen. Paukenschlag bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Rielasingen-Worblingen. Neben den gewohnten Berichten, die von ereignis- und arbeitsreichen Jahren zeugten, gaben Kommandant Viktor Neumann und Stellvertreter Daniel Pieper bekannt, ihre jeweiligen Ämter nur noch für ein Jahr ausführen zu wollen.
"Dieser Entschluss ist uns keineswegs leichtgefallen, denn die Arbeit mit euch und für unsere Feuerwehr war und ist für uns immer eine große Ehre und eine Aufgabe, die wir mit voller Überzeugung angenommen haben", sagte Kommandant Neumann. Die Arbeit im Kommando verlange sehr viel Zeit, Engagement und ständige Verfügbarkeit und beide hätte gespürt, wie schwer es ihnen falle, diesen Verpflichtungen gerecht zu werden.
Sie wollen nun in den kommenden Monaten daran arbeiten, geeignete Nachfolger zu finden, erklärte Viktor Neumann, der sich bei den Kameradinnen und Kameraden für die Zusammenarbeit bedankte. "Es war nicht immer einfach, aber gemeinsam haben wir viele Herausforderungen gemeistert." Jetzt sei es an der Zeit, Platz für neue Ideen und frischen Wind zu schaffen.
Ereignisreiche Jahre
218 Alarmierungen verzeichnete die Feuerwehr Rielasingen-Worblingen in den Jahren 2023 und 2024. Darunter 21 Brände und 140 technische Hilfeleistungen - darunter Verkehrsunfälle, Türöffnungen oder Unwettereinsätze, "die immer mehr zunehmen". Die Aufteilung der Einsätze zeige, wie wichtig es ist, breit aufgestellt zu sein.
Zudem kamen 15 Überlandhilfen in Singen hinzu. Ein eindrückliches Beispiel dafür war der Gasalarm, bei dem der Dekon-Zug zum Einsatz kam. Weiterhin wurden 32 Fehlalarme festgestellt, was für den Kommandanten viel war und zeige, wie wichtig eine Sensibilisierung im Umgang mit Brandmeldeanlagen ist.
Besonders freute den Kommandanten er Erreichungsgrad der Hilfsfrist. Dabei ist vorgegeben, dass innerhalb von zehn Minuten nach Alarmierung ein Löschgruppenfahrzeug und die Drehleiter vor Ort sind, innerhalb von 15 Minuten ein weiteres Löschgruppenfahrzeug. Bei der Feuerwehr Rielasingen-Worblingen wird diese Frist in 98 Prozent der Fälle eingehalten. "Ein Zeichen für unsere hohe Einsatzbereitschaft und Effizienz", ist Viktor Neumann überzeugt.
Alles in allem war Kommandant Neumann mit seiner Mannschaft mehr als zufrieden. "Jeder einzelne von euch hat Großartiges geleistet", sagte er. "Wir können stolz auf das Erreichte sein."
Großes Lob gab es auch für die Jugendfeuerwehr, die stolze 40 Mitglieder zählt, und Jugendwart Fabian Blum, der von einem ausgiebigen Programm in den vergangenen beiden Jahren berichten konnte. "Ohne die Jugendfeuerwehr gebe es diese Feuerwehr nicht mehr", zeigte sich Kommandant Neumann überzeugt. Sie sei alles wert, was an Zeit und Geld investiert wird.
Langes Warten aufs Feuerwehrhaus
Weniger erfreut zeigte sich der Kommandant beim neuen Feuerwehrhaus, auf das die Kameradinnen und Kameraden nun seit geraumer Zeit warten müssen. "Seit 2020 begleitet uns dieses Projekt", so Neumann. Dieses habe sich inzwischen zur endlosen Hängepartie entwickelt. Wenn jetzt von einer Fertigstellung Ende 2028 geredet wird, sei das "schlichtweg inakzeptabel". Die immer neuen Verzögerungen und die mangelnde Verlässlichkeit in der Planung seien nicht mehr tragbar. "Wir erwarten von den Verantwortlichen jetzt klare Entscheidungen."
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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