Neujahrsempfang der Aachtalgemeinde
Kirchenschiff steuert auf ruhigere Zeiten
Aachtal. Auf ein turbulentes Jahr 2016 konnte Franz Duffner, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats der Kirchengemeinde Aachtal, beim Neujahrsempfang in der Rielasinger Unterkirche zurückblicken. Dementsprechend war das Interesse der Gläubigen so groß, dass viele von ihnen keinen Sitzplatz mehr bekommen haben. Für die Gemeindemitglieder gab es im vergangenen Jahr vor allem zwei bewegende Themen: Den krankheitsbedingten Ausfall ihres Pfarrers Bernhard Herbstritt, und die damit verbundene Neuregelung der Gottesdienstzeiten.
In den einzelnen Kirchen gibt es seit dem letzten Jahr nur noch an jedem zweiten Wochenende eine Messe. In der jeweils anderen Woche müssen die Gläubigen den Gottesdienst an einem anderen Ort der Kirchengemeinde besuchen. Erleichtert wurde die Arbeit der Seelsorger durch Vikar Sylvester Ugwu aus Nigeria, der allerdings am 19. Februar schon wieder verabschiedet werden muss. Auch Pfarrer Herbstritt wird das Aachtal in den nächsten Wochen verlassen. Bis die Katholiken im Aachtal im Sommer einen neuen Pfarrer bekommen wird Dekan Matthias Zimmermann die Gemeinde als Pfarradministrator leiten.
Eine wichtige Unterstützung des Seelsorgeteams ist seit dem 1. September auch die neue Gemeindereferentin Petra Kirchhoff betonte Duffner in seinem Rückblick. Das Jahr 2017 stellte er zuversichtlich unter das Motto „Mit Gottes Hilfe das Kirchenschifflein Aachtal auf Kurs halten.“
Dekan Matthias Zimmermann wagte anschließend einen Ausblick auf das Jahr 2017. Er zeigte sich zuversichtlich, dass er noch im Januar bekannt geben könne, welcher Priester ab dem Sommer die Leitung der Kirchengemeinde übernehmen wird. Erste Gespräche mit den Bewerbern wurden bereits vor Weihnachten geführt. Dennoch ist er sich bewusst, dass das kommende halbe Jahr nochmals eine große Anstrengung für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Gemeinde wird.
Neben einem neuen Pfarrer wird es im Aachtal ab diesem Jahr auch einen Pastoralreferenten geben. Die Ausschreibung dieser Stelle läuft derzeit, berichtete Zimmermann. Er hofft, dass die neuen Hauptamtlichen trotz der langen Durststrecke eine Gemeinde antreffen, die erfüllt ist von Freude und Hoffnung.
Als Gastredner referierte Klaus Braun, der Leiter der Verrechnungsstelle Singen, über die Finanzen der Erzdiözese Freiburg und der Kirchengemeinde Aachtal. Nach den unerfreulichen Erfahrungen vergangener Jahre ist der Kirche Transparenz in finanziellen Dingen sehr wichtig geworden, betonte er in seinem Vortrag. Auch eine Kirche für die Armen, wie sie sich Papst Franziskus wünscht, braucht Geld, denn sie steht mit ihren Aufgaben mitten im Leben der Menschen und ist Begleiterin vom Kindergarten bis zum Seniorenheim. Solche Aufgaben wollen Finanziert werden. Auch wenn die finanzielle Situation der Aachtalgemeinden momentan noch gut ist, muss im Hinblick auf rückläufige Kirchensteuereinnahmen erörtert werden an welchen Stellen Geld eingespart werden kann, mahnte Braun.
Für eine Auflockerung der Atmosphäre zwischen den Vorträgen sorgte das Streichorchester der Jugendmusikschule westlicher Hegau unter der Leitung von Thomas Dietrich.
- Stefan Mohr
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare