Neue Drehleiter mit Tag der offenen Tür eingeweiht
Historischer Tag für Rielasinger Feuerwehr
Rielasingen-Worblingen. Als »Historischen Augenblick für die Gemeinde« bezeichnte Bürgermeister Ralf Baumert die formelle Einweihung der neuen Drehleiter der örtlichen Feuerwehr. 646.000 Euro hatte die Gemeinde hier in das Fahrzeug investiert, welches Feuerwehr verstärkt, denn im Ort gibt es inzwischen über 100 Gebäude mit vier bis fünf Stockwerken, für die Feuerwehr hier im Brandschutz den zweiten Rettungsweg mit dem Fahrzeug sicher stellen muss.
Im Jahr 2014 wurde es der Gemeinde zur Auflage gemacht, an diese Investition zu gehen, die erst im zweiten Anlauf vom Land mit 183.000 Euro gefördert wurde. Bis das Fahrzeug in reale Einsätze geht, werde noch einige Zeit vergehen, kündigte Baumert an. Denn die Einarbeitung der ehrenamtlichen Feuerwehrleute sei sehr aufwändig. Der Singener Kommandant Andreas Egger, bei dem unlängst ein fast gleiches Fahrzeug eingeweiht wurde, sagte, dass man dort ein halbes Jahr Einarbeitungszeit gebraucht habe.
Beide Fahrzeuge sollen sich im Raum Singen übrigens ergänzen, denn mit 60.000 Einwohner benötige man mehrere Drehleitern, betonten der Singener Kommandant Egger und sein Rielasinger Kollege Ulrich Graf, wenngleich dieser Singen flugs mal zum Vorort der wachsenden Gemeinde Rielasingen-Worblingen erklärte, was natürlich als Scherz gemeint war.
Ulrich Graf skizzierte in seiner Rede die Vorgeschichte dieser Einweihung. Viele Jahre habe man auf die Drehleiter der Stützpunktfeuerwehr Singen rechnen können, ergänzt bei größeren Ereignissen durch eine weitere Drehleiter aus Gottmadingen. Im Jahr 2014 habe es in Sachen Brandschutz aber die Nachforderung des damaligen Kreisbrandmeisters gegeben, in eine Drehleiter zu investieren, auch weil die 10-Minuten-Frist von Singen aus nicht immer eingehalten werden konnte. Die Forderung sei zudem damit untermauert worden, dass man sonst künftig keine Baugenehmigungen mehr für Gebäude mit fünf und mehr Stockwerken erteilen könne. Ulrich Graf dankte ausdrücklich seinem Stellvertreter Viktor Neumann, der mit einer Arbeitsgruppe die Beschaffung organisierte, für die europaweit ausgeschrieben werden musste. Ein Dank ging auch an den Gemeinderat, der hier hinter der Feuerwehr stand. Thomas Kuhnle vom Unternehmen Rosenbauer, welches das Fahrzeug nach den Vorgaben aus Rielasingen baute, meinte, dass hier nun eines der modernsten Hubrettungsfahrzeuge Deutschlands stehe. Pfarrer Arthur Steidle vollzog die Weihe stilsicher mit Weihwasser aus einem Feuerwehrhelm und einen Floriansjünger als »Ministranten«.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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