Mehrbedarf durch Ganztagsschule mit ausgelöst
Grundschul-Sozialarbeit wird aufgestockt

Scheffelschule Rielasingen-Worblingen | Foto: Einen rasant steigenden Bedarf für Schulsozialarbeit verzeichnet die Scheffelschule in Rielasingen. swb-Bild: of/ Archiv
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Rielasingen-Worblingen. Die Schulsozialarbeit an den Grundschulen in der Gemeinde Rielasingen-Worblingen soll aufgestockt werden. Dafür entschieden sich die Mitglieder des Kultur- und Sozialausschuss in ihrer Sitzung am Mittwoch bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung. Nach dem Vorschlag von Schulsozialarbeiter Mario Maué und den beiden Schulleitungen von Scheffel- und Hardbergschule soll die Schulsozialarbeit in der Scheffelschule wieder auf 50 Prozent hochgesetzt werden. Die aktuell 15 Prozent, die Mauré derzeit für die Hardbergschule abzweigt, sollen durch eine neue Teilzeitstelle für eine Präsenzzeit von 4 Stunden pro Woche über eine 450-Euro-Kraft übernommen werden.

Die dafür erwarteten Kosten von rund 8.000 Euro im Jahr würden zu einem Drittel vom Land bezuschusst, wurde in der Sitzung informiert. Der Grund für die Aufstockung liegt in einem stark angestiegenen Bedarf für Beratungen der Schulsozialarbeit. Im vergangenen Jahr habe es an der Scheffelschule alleine 138 Beratungen aufgrund von Problemen gegeben. In der Anfangsphase der Ganztagsschule habe die Zahl gerade mal bei einem Dutzend gelegen.

Birgit Steiner Gegier als Rektorin der Scheffelschule erklärte, dass inzwischen schon 16 Prozent der Erstklässler aus getrennten Verhältnissen, von alleinerziehenden Eltern oder Patshworkfamilien kämen. Die Schule sei zwar geschrumpft, von über 230 Kindern von einigen Jahren sind 165 Kinder aus 150 Elternhäusern noch in der Schule, allerdings aus 17 Nationen. Von den 65 Kindern in der Ganztagesschule seien bereits 11 Familien sozialfondsberechtigt. In den letzten drei Jahren habe man fünf Kinder aus der Grundschule ausschließen müssen, weil Probleme nicht mehr anders zu lösen gewesen seien. Die Scheffelschule treffe das in einem besonderen Maße.

Durch die längeren Schulzeiten der Schülerinnen und Schüler verlagerten sich auch mehr an Konflikten in die Schule. Es sei wichtig, Konflikte in der Grundschule aufzuarbeiten, sonst würden sie in die weiterführenden Schulen auch weiter getragen. In der Hardbergschule gibt es eine Ganztagsbetreuung, die von 20 Kindern genutzt werde. Bisher komme der Schulsozialarbeiter zwar vorbei, aber es sei zu wünschen dass feste Präsenzstunden der Schulsozialarbeit an der Schule eingerichtet würden.

Als man vor vier Jahren die Ganztagesschule an der Scheffelschule eingeführt habe, sei es Konsens gewesen, dass man eine 50 Prozent-Stelle für Schulsozialarbeit bekomme. Inzwischen habe man aber 15 Prozent verloren, weil dies für die Hardbergschule abgezweigt werde.

Lothar Reckziegel sieht hier den Kreis gefordert, der für die Schulsozialarbeit verantwortlich sei. Reinhard Zedler machte den Vorschlag, dies im Jugendhilfeausschuss des Kreistags zum Thema zu machen, denn das Thema sei auch an anderen Schulen virulent. Auch Bürgermeister Baumert unterstützte das Argument, dass man hier die Förderrichtlinien zugunsten der Ganztags-Grundschulen ändere.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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