Gedeon-Abend und Proteste
Gerangel in Arlen

Wolfgang Gedeon | Foto: Wolfgang Gedeon und Stefan Räpple im Arlener Kulturpunkt. swb-Bild: of
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Arlen. Rund 100 Gäste und den AfD-Politiker Stefan Räpple aus Freiburg konnte am Montagabend der fraktionslose Afd- Landtagsabgeordnete Wolfgang Gedeon zu einem seiner Informationsabende im Arlener Kulturpunkt begrüßen, zu einem unter dem Stichwort Chemnitz derzeit doch sehr emotional aufgeschaukelten Thema. Doch es waren nicht nur Fans der AfD gekommen, denn bereits vor dem Kulturpunkt hatte sich das Lager der politischen Gegner positioniert. Auch im Saal selbst machten verschiedene Personen ihre Ablehnung deutlich, und wurden ruppig aus dem Saal entfernt, nachdem sie unter anderem mit Trillerpreifen lautstark protestieren. Und nach 20 Minuten war auch die Polizei im Saal dabei, um hier ein wachsames Auge auf das Geschehen zu haben, das doch einige Male zu eskalieren drohte, rund 20 Beamte hatten sich in um um den Kulturpunkt positioniert. Nach verschiedenem Gerangel, bei denen doch eine Reihe von Personen dann aus dem Saal befördert wurden, befand dann Räpple, dass nun endlich nur noch »ordentliche Leute« im Saal seien.
Stefan Räpple war ja selbst in Chemnitz gewesen und sieht sich als »Demonstrations-Tourist« verunglimpft. Es seien seiner Ansicht nach ganz normale Leute gewesen, die hier »Merkel muss weg« gerufen hätten. Die Fernsehsender hätten auf die wenigen mit kahlrasiertem Schädel gezielt und nach seiner Ansicht hier Propaganda gemacht.
Wolfgang Gedeon meinte, dass sich die Medien zur Pressestelle der »Antifa« gemacht hätten, indem sie deren Video aus Chemnitz von der "Hetzjagd ungeprüft verbreitet hätten. Für ihn sei es eine »Kriegserklärung«, wenn normale Demonstranten schon als »Mob« bezeichnet würden. Und er malte einige Bilder der Angst an die Wand, etwa dass hier tausende von Flüchtlingen ins Land gekommen seien, denen das Messer sehr locker im Gürtel sitze.
Interessanterweise wurden SPD wie Linke als sozialistische Faschisten bezeichnet. Als kurz darauf die Frage nach einer möglichen Regierungsbeteiligung aus dem Publikum gestellt wurde, gab es von Räpple freilich die Antwort, dass es die Grünen geschafft hätten die Gesellschaft zu »grünifizieren« ohne je eine Regierung gestellt zu haben. Das sei doch ein Vorbild. Als fähig zu einer Regierungsbeteiligung stuft Gedeon die AfD nicht ein. Das brauche seine Zeit. Die Partei selbst gelte es noch zu reinigen in dem keine Gegenmeinungen mehr zugelassen werden sollten, meinte Stefan Räpple. Sogar gegen die Parteispitze ging es da, denn es könne nicht sein, dass sich Chef Alexander Gauland mit dem Verfassungsschutz austausche, der doch die Partei bezüglich rechtsextremistischer Tendenzen beobachten wolle.

Tobias Volz, SPD-Kreisvorsitzender, wollte angesichts hier aufgezeigter Szenarien der Gefährdung durch Ausländer und Flüchtlinge wissen, wie Gedeon zur aktuellen Kriminalitätsentwicklung im Landkreis stehe, die doch die drastischen Steigerungen nicht aufweise, auf die verwiesen wurde. Das bezeichnete Gedeon freilich als »Fake-News«.

Auf der anderen Seite gab es klare Aussagen, dass man gegen jegliche Bundeswehreinsätze im Ausland sei, auch gegen solche in Syrien, denn dort würde man ja gegen Russische Truppen kämpfen, die das Assad-Regime stützten. In der Versammlung hatte auch eine Gruppe von Vertretern der Partei »Die Linke« durchgehalten ohne zur Trillerpfeife zu greifen, die bei Gedeon nachfragten, wie er da zu Annexion der Krim durch Russland stehe. Darauf gab es aber keine Antwort.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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