Defizit wird als soziales Engagement für die Einwohner gesehen
Gemeinderat applaudiert für Bürgerbus

Bürgerbus | Foto: Udo Heggemann, Vorsitzender des Bürgerbus-Vereins »3 Rosen« begrüßte am Montag Michaela Frischkorn als 5.000 Fahrgast. swb-Bild: Gerhard Müller
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  • Foto: Udo Heggemann, Vorsitzender des Bürgerbus-Vereins »3 Rosen« begrüßte am Montag Michaela Frischkorn als 5.000 Fahrgast. swb-Bild: Gerhard Müller
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Rielasingen-Worblingen. Eine erste Bilanz präsentierte der Bürgerbusverein „3 Rosen“ am Mittwoch dem Gemeinderat. Es war freilich ein Rumpfjahr, denn am 1. August ging der Bürgerbus als erstes Projekt dieser Art im Landkreis in Betrieb und konnte auch über erste Erfahrungen und die Reaktion darauf berichten.

Wie Helmut Nahrgang vom Vorstand des Vereins informierte, habe der Verein zum Jahreswechsel 150 Mitglieder, davon sind 40 Fahrer. Bis zum Jahresende wurden diese bei 416 Diensten eingesetzt und 3460 Fahrgäste bis Jahresende befördert. Die Zahl ist inzwischen in der Woche der Sitzung schon auf 5.000 angewachsen, so dass die Prognose von rund 10.000 Fahrgästen im Jahr durchaus erreicht werden könnte. Als Top Haltstelle wurde der Edeka-Markt Münchow erwartungsgemäs ausgemacht 1243 Fahrgäste gab es dort. Auf der anderen Seite gebe es aber sechs Haltestellen mit weniger als 10 Fahrgästen in dieser Zeit. „Einkaufen fahren und wieder nach Hause“, ist der Hauptgrund für die Nutzer des Bürgerbus, die in der Überzahl weiblich sind“, so Helmut Nahrgang in seinem Bericht.

1664 reine Fahrstunden für den Bus seien bis zum Jahresende geleistet worden, das würde nach dem Mindestlohn 22400 Euro Lohnkosten im Mindestlohn, die aber ehrenamtlich eingebracht würden.

Geplant waren für den Bürgerbus 20.000 Euro Einnahmen durch Werbung im Jahr, in 2017 seit man auf einen Stand von 14,265 Euro gekommen. 2.444 Euro habe man durch den Verkauf von Fahrkarten als Einnahmen verbucht, dazu komme noch Kostenersatz für den Transport von Personen mit Behinderung. „Das sind schöne Fortschritte im Vergleich zu anderen Bürgerbusvereinen“ freute sich Helmut Nahrgang. Wie Kämmerin Verena Manuth erläuterte gebe es einen Fehlbetrag von 22.000 Euro, die Gemeinde müsse für das Rumpfhar 14.000 Euro zur Verfügung zu stellen.

Bürgermeister Baumert unterstrich, dass man hier ein soziales Projekt unterstütze, denn der Bus ermögliche es andere Menschen zu treffen. Was etwas Sorge bereitete, sei dass es Quartiere gebe, in denen der Bürgerbus nicht angenommen werde. Am Preis könne es eigentlich nicht liegen.

Gemeinderat Lothar Reckziegel zeigte sich begeistert auch über die Flexibilität des Vereins, zum Beispiel am Weihnachtsmarkt oder an Fastnacht. Auch andere Gemeinderäte gaben positive Rückmeldung wenngleich bemerkt wurde, dass zwei Fahrgäste pro Fahrstunde doch etwas wenig sei.

Der Vorsitzende des Bürgerbusvereins, Udo Heggemann, bemerkte, dass ein solches Angebot natürlich ein Anlaufzeit benötige, da es sowas bislang ja noch gar nicht gegeben habe. Nach den Erfahrungen der ersten Monate werde man einige Änderungen durch einen neuen Fahrplan vornehmen. Die ungenutzten Haltestellen wolle man dann nicht mehr bedienen, dafür dann das Rathaus auch anfahren. Man Überlege auch, in Zukunft auf die Mittagspause zu verzichten, um zum Beispiel den Friedhof auch vor 14 Uhr schon bedienen zu können. Der neue Fahrplan soll voraussichtlich im Mai gültig werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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