Ausblick auf energiereiches Jahr beim Neujahrsempfang
Gemeinde will Stromnetz zurückkaufen
Rielasingen-Worblingen (of). Ein gutes Jahr soll es für die Gemeinde Rielasingen-Worblingen werden, und bis zum letzten Platz war die Talwiesen-Festhalle sogar auf der Empore mit über 500 Gästen gefüllt um diese frohe Kunde zu vernehmen und sich natürlich einen guten neuen Start ins neues Jahr zu wünschen.
„2013 war wieder ein sehr bewegtes und arbeitsreiches Jahr“, startete Bürgermeister Ralf Baumert in seine Bilanz. 10 Jahre Partnerschaft mit Ardea, 40 Jahre mit Nogent sur Seine, 50 Jahre Ten Brink-Schule und 140 Jahre Feuerwehr in Rielasingen waren die festlichen Höhepunkte. Auch die Teilnahme am Regionenspiel des Radiosenders SWR4 war für Baumert, vor allem durch den Sieg gegen Kraichtal, ein wirklicher Höhepunkt. „Wir haben so nicht nur unseren Gemeindschaftssinn unter Beweis stellen, wir haben auch für den gesamten Hegau geworben.“ Ebenso ist der Ehrenamtspreis des Ministerpräsidenten für Musical „Arche Noah“, wie auch der Erfolg im Stadtmarketing-Wettbewerb des Handelsverbands mit dem lokalen „Geschenkscheck“, den der Verein „ProRiwo“ erfolgreich gestartet hatte, für ihn bemerkenswert. Der Titel, den Baumert der Gemeinde gibt, ist freilich lang: „Rielasingen-Worblingen, unsere aktive, und zukunftsorientiere senioren- und familienfreundliche Wohlfühlgemeinde als Tor zum südlichen Hegau“.
Eine Erfolgsgeschichte ist für Baumert der Ausbau der Kleinkindbetreuung, bei der die Gemeinde auch durch die Förderung des Landes bald die geforderte Betreuungsquote sogar überschreitet. Die Ausstattung der Ten-Brink-Schule mit Smart-Boards, die aktuell im Bau befindliche Erweiterung des Schulzentrums, die Einrichtung der Scheffelschule als Ganztagsschule sind weitere Punkte der Erfolgsgeschichte in 2013. In Bälde solle auch die Hardbergschule zur Ganztagsschule ausgebaut werden. Für die Sanierung der Hardberghalle sei es höchste Zeit gewesen, sagte Baumert. Wunderbar sei durch die Umgestaltung und energetische Sanierung. Leider gebe es hier einen Wehrmutstropfen, der Bau des Südflügels sei durch einen Nachbareinspruch verzögert worden. Doch sobald die Witterung es zulasse, werde man hier bauen. Auch das Versprechen mit einer besseren DSL-Anbindung habe man vor Weihnachten für Worblingen einlösen können. 6,8 Millionen Euro seien im letzten Jahr investiert worden, und trotzdem sei man nicht nur weiter schuldenfrei, sondern habe gar die Rücklagen auf 10,3 Millionen Euro ausbauen können.
Die Nachfrage nach Bauplätzen sei nach wie vor stark, für das kleine Baugebiet Alizag gab es für 13 Bauplätze 35 Anfragen, die Wohnungen im GVV-Projekt „Aachgarten“ seien alle verkauft und bezogen. Endlich bekomme die Polizei neue Räume für ihren Posten, eine Reform später als die Reform, die eigentlich den Platzbedarf auslöste.
„2014 wird nicht weniger arbeitsintensiv“, kündigte Ralf Baumert an. Neben Bauprojekten wie dem neuen Kreisel an der Kreuzung Albert Ten-Brink und Ramsenerstraße, der Vollendung der begonnen Bauprojekte geht es vor allem um die neuen Konzessionsverträge für Strom und Gas. Baumert versprach, dass er seine Ankündigung vom letzten Jahr halten werde, nämlich dass im Laufe diesen Jahres jeder Einwohner der Gemeinde seinen Stromanbieter frei wählen könne. Baumert kündigte an, dass man inzwischen auch den Kauf des Stromnetzes ernsthaft ins Auge fasse. Schließlich kann sich diesem Thema auch durch ihre hohe Finanzkraft widmen. Eine Bitte hatte Baumert noch an die vielen Gäste dieses Empfangs: Gehen Sie zur Wahl am 24. Mai, wenn die neuen Gemeinde- und Kreisräte gewählt werden.
Festredner Eberhard Gienger hatte sich durch die Struktur der Gäubahn erst später zum Empfang einfinden können. Er konnte seine Geschichte erzählen, die doch von manchem Rückschlag geprägt war. Das fing sogar schon in der Grundschule an, als er wegen Haltungsschäden in den Stützuntericht musste. Seine Bronze bei Olympia 1976 ist für ihn noch immer wie Gold, der zweite Versuch scheiterte an der Absage der deutschen Teilnahme in Moskau. Sein Weltmeistertitel hatte auf jeden Fall das Turnen in Deutschland beflügelt. „Die Welt ist eine Turnhalle“, ist sein Fazit. Und die Hauptaufgabe: „Mit Sieg und Niederlage umgehen lernen“. Und: Körper, Geist und Seele zusammenführen. Jeden dieser Bereich müsse man entsprechend plegen, so sein Rat an die Gäste dieses Neujahrsempfangs, der durch den Männerchor und Gemischen Chor des Sängervereins Rosenegg sehr stimmungsvoll umrahmt wurde und der sich sogar an den Toton-Hosen-Hit „An Tagen wie diesen“ wagte.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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