50 Jahre Jumelage mit Nogent sur Seine gefeiert
Freundschaft ist die Basis für ein gutes Miteinander
Rielasingen-Worblingen. Mit einem großen Festakt wurde am Samstagabend, 28. September, in den Talwiesenhallen das Jubiläum der 50-jährigen Partnerschaft zwischen der Gemeinde Rielasingen-Worblingen und Nogent sur Seine in Frankreich gefeiert.
Eigentlich sind es bereits 51 Jahre, die beide Gemeinden in Freundschaft verbindet. Bereits im letzten Jahr war eine Delegation in die Partnerstadt gereist, um dort das Jubiläum zu feiern, nun wurde der Gegenbesuch begangen, bei dem die Partnerschaft erneuert wurde.
Bürgermeister Ralf Baumert sagte in seiner Begrüßung, dass es schon eine Herausforderung sei, hier ein ähnlich großes Programm zu stellen, das beim Besuch in Frankreich so begeistert habe. Mit Auftritten des Fanfahrenzugs Rielasingen-Arlen zur Begrüßung, einem Showblock des Turnverein Rielasingen, Gesang von den "Vocalgourmets" (mit französischen Weisen) und einem ganz besonderen Auftritt des ehemaligen Rektors der Ten-Brink-Schule und Isabella Eisenhardt, die damals beim ersten Besuch der Schule in der Partnerstadt mit einem Kinderlied die Menschen begeisterte, und die sogar ihr Kleid von damals mitgebracht hatte, war dies wohl gelungen.
Natürlich wurden jede Menge Geschenke an diesem Abend ausgetauscht. Bürgermeister Ralf Baumert konnte mit Bürgermeisterin Estelle Bomberger-Rivot ein eigens für das Jubiläum geschaffenes Jubiläumswappen enthüllen, das in der Werkstatt von Herbert Kupprion in Wasserstrahltechnik filigran aus einer Stahlplatte gefertigt wurde. Auch die französischen Gäste revanchierten sich mit vielen Geschenken, auch an die treuen Gastgeber in der Gemeinde, die auf der Bühne unter dem Applaus des Publikums übergeben wurden.
Brücken in die Zukunft
In seiner Ansprache erinnerte Ralf Baumert an die Anregung des einstigen Gemeinderats und Schul-Konrektors Willi Horne, dass auch die damals noch eigenständige Gemeinde Rielasingen-Arlen eine Partnerschaft mit Frankreich eingehen solle, die im Rahmen des Freundschaftsvertrags beider Länder empfohlen wurde. Durch einen Zufall und über die Konstanzer Feuerwehr, die auf ihrer Reise in ihre Partnerstadt Fontainebleau das Städtchen Nogent sur Seine kennengelernt hatte, war der damalige Bürgermeister Alfred Haas schnell zu stelle. Innerhalb weniger Wochen seien damals der Besuch und Gegenbesuch organisiert worden. Für Alt-Gemeinderat sei damit ein großer Wechsel vollzogen worden, wie er in einem Grußwort bemerkte: Denn als der als Kind das Kriegsende erlebt habe, sei der Ruf "Die Franzosen kommen", mit viel Angst verbunden gewesen und er habe gesehen, wie viele Menschen aus Singen in die Schweiz flohen. Als man nun auf den ersten Besuch aus der Partnerstadt damals vor 51 Jahren wartete und dieser sich verspätet hatte und schon Ausschau am Ortseingang gehalten wurde, sei der Ruf "Die Franzosen kommen", schon mit freudiger Erwartung erschallt.
Ralf Baumert gemahnte auch, dass diese Freundschaft gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen für Europa ein besonderes Gewicht habe und dass diese Freundschaft eine der Grundlagen sei, auf der das gemeinsame Europa gebaut sei. Auch seine Kollegin Estelle Bomberger-Rivot empfand es als sehr wichtig, die junge Generation in dieser Partnerschaft stärker mit einzubeziehen, denn sie solle auch in Zukunft sich weiterzuentwickeln. Deshalb wurde bedauert, dass ausrechnet im Jubiläumsjahr kein Schulaustausch zwischen den Schulen beider Städte zustande gekommen war. Denn der Austausch sei ein Kernstück einer solchen Partnerschaft, würden damit doch Brücken in die Zukunft gebaut.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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