Bombenstimmung bei den Narrenspielen
Fasnet zum Mitmachen bei den Rattlingern

Foto: Roland Schoch präsentierte bei den Rattlinger Narrenspielen einen ernsthaften Herausforderer für die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr – ganz nach Singener Vorbild. swb-Bild: of
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  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Rielasingen-Worblingen (of). Gut, dass die Rattlinger Narren so nette Nachbarn haben. Denn durch ihre Seitenhiebe auf die Arlemer, auf die Worblinger. Bohlinger und auch auf die Singener, bekommen ihre Narrenspiele eine besondere Würze. Dass alle vier Vorstellungen in der neuen Talwiesenhalle innerhalb kürzester Zeit ausverkauft waren, zeigt auch auf, wie der Nerv der Menschen in der Region durch diese muntere Narretei getroffen wird.

Gleich mit dem Einzug der Fanfarenzüge aus Rielasingen-Arlen und Worblingen wurde ein Geburtstag nachgefeiert, denn in Worblingen wurde zuvor der „40er“ gefeiert. Zunftmeister Roland Schoch, wie Vogt und Junker (Michael Blum und Andreas) Fürst weckten daraufhin ihre Narrenschar erst mal ordentlich auf und stellten das neue Kostüm des Elferrats vor. Schoch rief auch ausdrücklich zum Mitmachen auf, denn eine Fasnet, wo nur alle die Füße unterm Tisch ausstrecken, soll es unter dem Rosenegg nicht sein. Die Garde des Fanfarenzug Arlen brachte sich tänzerisch ein, Gerd Schoch servierte in der Bütt das Dorfgeschehen und machte vor seinen eigenen Missgeschicken nicht mal halt. Grandios der Sketch „Körperschaft“ (Reiner Baum, Karin Busshart, Andreas Fürst, Daniel Pieper und Marita Reitze-Fürst) bei den das Hirn seine Organe einfach nicht in den Griff bekam, vor allem nicht die Leber. Einen herzhaft rockigen Schuhplattler gab es von der Gilde.

Und nach der Pause wurde noch mal ordentlich Holz in närrische Feuer dieses Abends gelegt. Nach einem gruseligen Auftritt des Fanfarenzug, entführten die „Drei Barhocker“ (Alisa Fuhrmann, Milena Fuhrmann, Sarah Kauder, Thomas Gonsior, Fred Camacho Armin Priganica) in ein ziemlich schräges Reich der Insekten. „Bollywood“ war danach wieder ein Thema für die Tänzer. Alles hatte an diesem Abend natürlich auf die Nachtwächter-Nummer gewartet. Bernhard Beger, Roland Schoch und Bernd Ueltzhoeffer haben ihre Textlöcher mit Sufflör Ralf Fürst inzwischen längst zum Kult gemacht. Das alefänzige Trio hatte sich nicht nur das geplante närrische Denkmal im Sparkassen-Kreisel vorgenommen, sondern konnte nach dem Muster der Singener OB-Wahl letzten Jahres gleich noch einen Herausforderer für Bürgermeister Baumert präsentieren. Lothar Reckziegel werden allerdings auch separatistische Tendenzen zur Zurückerlangung der Worblinger Selbstständigkeit unterstellt. Genial das Wortspiel um den Begriff „Geheim“, das der Scheermuser Ueltzhoeffer stets als „geh Heim“ interpretierte. Da konnte Stimmungsmäßig aber noch eins drauf gesetzt werden, denn Dagmar Wenzler-Beger und Edith Auer leisteten sich zur Freude des Publikums so manche Schlüpfrigkeit als „Cecilie und Hermine“. Das bat schon mancher aus dem Publikum angesichts schmerzender Lachmuskeln um Gnade. Und auch der Musikverein unter der Leitung von Helmut Matt brachte mit seiner Schlussnummer bei der Suche nach seinen Schlagzeugern das Publikum zur großen Tanznummer, an der sich zum Ausmarsch der ganze Saal beteiligte. Die Rattlinger haben‘s eben einfach drauf.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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