Gemeinderat fühlt sich von Bauantrag für Erweiterungsbau überfahren
Erst nur Container am Rathaus
Rielasingen-Worblingen. Das Rathaus der Gemeinde Rielasingen-Worblingen muss wachsen. Doch wie, darüber muss noch einiges beraten werden, so das Ende einer langen Diskussion im Gemeinderat am letzten Mittwoch.
In der Sitzung selbst hatte Ortsbaumeister Martin Doerries bereits eine Planung zur Erweiterung des Rathauses vorgestellt, mit der formell ein Bauantrag beim Landratsamt gestellt werden sollte. Wie Doerries klar machte, war das Thema Bauantrag dabei eher taktischer Natur. »Wir brauchen verbindliche Aussagen darüber, ob ein darin definiertes Brandschutzkonzept genehmigungsfähig wäre. Leider gibt es wegen der akutellen Situation, dass es derzeit nur einen kommissarischen Kreisbrandmeister im Landratsamt keine andere Möglichkeit als diesen weg, denn sonstige Auskünfte gibt es da nicht«, so der Ortsbaumeister zur den Räten.
Die Planung für den Bauantrag sieht nicht mehr, wie in einer früheren Variante nur einen Unterbau für den Sitzungssaal vor, in dem ein »Bürgerbüro« barrierefrei angeboten werden könnte, dort sollten auch weitere Büros geschaffen werden. In der Folge nach den Corona-Kontaktbeschränkungen auf am Arbeitsplatz sind vermehrt Einzelbüros nötig. Auch soll dann der Empfang dorthin verlagert werden, um vom Treppenhaus als Fluchgeweg wegzukommen, wie Bürgermeister Ralf Baumert ergänzte.
Den Gemeinderäten war die Planung zu diesem Zeitpunkt freilich schon zu konkret. Gemeinderätin Jana Akyildiz kristierte, das so eine Projekt eigentlich etwas für einen Architektenwettbewerb sein sollte und die Räte zudem stärker in die Vordiskussion eingebunden werden müssten. Hermann Wieland befand, dass man bei einem so umfassenden Unterbau sich die Frage stelle, ob man dann nicht auch den Ratssaal abreisse und neu baue, als eine Überlegung.
Martin Doeries musste zudem die Frage nach einer konkreten Kostenschätzung offen lassen. Er brauche eben diesen Bauantrag, um danach die Kosten genau ermitteln zu können, sagte er dazu.
Andere Gemeinderäte befürchten, die Gemeinde würde sich damit angesichts der anderen Bauprojekte derzeit überheben.
Eine Lösung muss freilich auch kurzfristig geschaffen werden, meinte Bürgermeister Baumert, denn aktuell sei das Einwohnermeldeamt mit zwei Personen belegt. Eine Ausweichmöglichkeit bestünde nur über versetzte Arbeitszeiten. »Wenn es hier die Notwendigkeit einer Quarantäne gäbe, hätten wir kein Einwohnermeldeamt mehr für diese Zeit«, machte der die aktuelle Risikolage deutlich. Allerdings; den dafür nötigen Container könne er auch Kraft Amtes bestellen, ohne Beschluss des Gemeinderats. Dabei soll es nun auch erst mal bleiben.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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