VdK Rielasingen feierte 70. Geburtstag
Eine Lobby der Versehrten

VdK Rielasingen | Foto: Die aktuelle Vorsitzende des VdK Rielasingen-Worblingen, E. Carina Klede-Arman, stelle zum 70. Geburtstag des Ortsverbands die Chronik seit den Anfängen ausführlich vor. swb-Bild: of
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Rielasingen-Worblingen. Kaum jemand kann sich vorstellen, welche Not in den ersten Jahren nach dem letzten Weltkrieg herrschte, als nicht nur Millionen Menschen ihr Leben verloren hatten, weitere Millionen ihre Heimat und nochmals weitere Millionen Menschen ihre Gesundheit und Unversehrtheit – oder ihren Mann oder Partner. Diese Zeiten wurden für viele Senioren wieder lebendig, als der Sozialverband VdK (damals gegründet als Verband der Kriegsversehren und Hinterbliebenen) kürzlich in der Rielasinger Unterkirche seinen 70. Geburtstag feiern konnte. Die Vorsitzende E. Carina Klede-Arman hatte sich tief in die Chronik eingearbeitet, denn der Verband musste sich damals sehr schnell gründen um den benachteiligten Menschen eine starke Stimme zu verschaffen, denn sie drohten in der allgemeinen Not schlicht unter zu gehen. Schon zwei Wochen nach der Gründung eines Singener Ortsverbands hatte man in Rielasingen zusammen gefunden. Personen wie Helmut Senn als Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender, die unermüdliche Irma Graf, Kurt Ueltzhöffer, Elisabeth Dullenkopf oder aber der späteren Kreisvorsitzenden Ernst Günther Hahn wurden in ihrem Vortrag gewürdigt. Am Anfang ging es um profane Dinge wie die Versorgung mit Holz oder Kohle für den Winter, oder um tragbare Schuhe, die sich damals kaum ein „Versehrter“ leisten konnte. Durch den Kreisverband – der anfangs noch gar nicht zufriedenstellen arbeitete – konnte jedoch Professionalität aufgebaut werden, mit der viele soziale Forderungen direkt bei der Politik landeten, was manche Verbesserung bewirkten konnte. Noch der 25. Geburtstag sei kein Grund zum Feiern gewesen, kommentierte die Vorsitzende. Der ständige Kampf mit dem Gesetzgeber gegen die Benachteiligung der schwächeren gehöre noch heute zum „Geschäft“ des VdK, der durch die Auslandseinsätze der Bundeswehr wie auch durch die Öffnung für Menschen mit Behinderung ein neues Arbeitsfeld dazu bekommen habe, wurde bei der Chronik-Vorstellung deutlich gemacht.

Bürgermeister Baumert dankte in seinem Grußwort für den gewaltigen ehrenamtlichen Einsatz durch den Ortsverband hier in der Gemeinde. Gerade durch die Alterung der Gesellschaft sieht er diese vor Herausforderungen an „allen Ecken und Enden“. Und er musste auch bestätigen, dass der jungen Generation eben einfach die Betroffenheit noch fehle, um sich in Verbänden wie diesem zu engagieren. Auch der Bezirksvorsitzende Uwe Würthenberger und der aktuelle Kreisvorsitzende Ekkehard Strehlke machten auf die Notwenigkeit der Lobby des VdK aufmerksam: die Rentengesetzgebung brachte eine nachhaltige Reform, weil frühere Koalitionszusagen nie eingehalten worden seien. „Wir sind sehr oft der letzte und einzige Rettungsanker für viele Menschen gewesen“, so Würthenberger. Deshalb sei man unverzichtbarer Teil der Gesellschaft.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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