25 Jahre Heimat- und Museumsverein
"Dürfen nicht zulassen, dass Geschichte verloren geht"
Rielasingen-Worblingen. Heimat- und Brauchtumspflege ist heutzutage wichtiger denn je, um Geschichte aufrechtzuerhalten. So auch beim Heimat- und Museumsverein Rielasingen-Worblingen, der am 18. November sein 25-jähriges Bestehen feierte.
Zahlreiche Besucher fanden an diesem Abend den Weg in das Pfarrhaus St. Nikolaus in Worblingen, um dieses besondere Jubiläum eines Vereins zu würdigen, der 1998 von 50 Personen als Bürgerverein Worblingen gegründet wurde. Damals hatte man das Ziel, gemeinsam auf heimatgeschichtliche Aktivitäten hinzuarbeiten. "Bereits im zweiten Jahr konnten wir bereits unser erstes Kulturprogramm präsentieren, welches sich bis heute mit zahlreichen Busfahrten, Ausstellungen und Begehungen in der Umgebung bewährt hat", erzählte der zweite Vorsitzende Mathias Paschke, der an diesem Abend den erkrankten ersten Vorsitzenden Ottokar Graf vertrat.
Museum als "Markenzeichen"
Ein weiterer wichtiger Schritt für den Verein war die Eröffnung des Dorfmuseums im Jahr 2003 durch Altbürgermeister Berthold Heim. "Dieses Museum ist ein Markenzeichen unserer Vereinstätigkeit, so konnten wir den Bürgerinnen und Bürgern hier schon 23 Sonderausstellungen zeigen, wie die zu 1.000 Jahren Arlen oder eine des Schaffhauser Grafikers Otto Spallinger." Auch kleinere Ausstellungen wie die von der Narrenzunft Schaflingen wurden hier der Öffentlichkeit präsentiert. Paschke dankte den fleißigen Händen und Helfern, ohne die dieses Vereinsleben nicht möglich wäre.
Paschke wies jedoch auch auf das geringe Interesse an Vereinstätigkeiten beim jüngeren Volk hin, so sei dies in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen. "Viele Vereine kämpfen um das nackte Überleben, dabei ist es traurig mit anzusehen, wie wenig sich Kinder und Jugendliche für Heimatkunde interessieren." Als Beispiel hierfür brachte er Ausstellungen wie die zur Ten-Brink-Familie an, welchen von Schulen keinerlei Beachtung geschenkt wurde.
Gemeinsame Dorfplatzgestaltung
Auch Bürgermeister Ralf Baumert bekräftigt die Bemühungen des Vereins um die Heimat- und Brauchtumspflege. "Wir müssen uns dessen besinnen, dass wir in einem Land leben, wo man Frieden und Heimat liebt." Daher solle man froh um solche Vereine sein - auch wenn es schwer sei, es an junge Leute heranzubringen, sowie das Heimatgefühl zu verinnerlichen.
Doch gerade bei solch einem feierlichen Anlass hatte Baumert den Besuchern und Freunden des Vereins auch einige "Präsente" mitgebracht. "Wir haben beschlossen, den Eingangsbereich rund um das Dorfmuseum auf Wunsch von Ottokar Graf neu zu begrünen und dadurch den Startschuss zu geben, das Gebäude nach und nach aufzuhübschen." Zudem werde man nach einer Dorfbegehung mit dem Musik-, Narren- sowie Heimat- und Museumsverein eine Dorfplatzgestaltung angehen, um hierbei das Museum besser in den Mittelpunkt zu stellen. Darüber hinaus überreichte das Gemeindeoberhaupt dem zweiten Vorstand einen Umschlag mit einem Schreiben über eine Jubiläumsgabe der Gemeinde, welche bereits dem Verein überwiesen wurde.
Er selbst hoffe, dass die jüngere Generation nachkommen werde, sollte Graf einmal nicht mehr das Amt ausführen. "Die Gemeinde braucht euch, da sonst sehr viel Geschichte verloren geht. Wir dürfen das beim besten Willen nicht zulassen."
Im Anschluss gab es von Mathias Paschke als Ersatz für den ausgefallenen Vortrag des ersten Vorsitzenden über die Worblinger Mühle noch einen Rückblick auf die schönsten Exkursionen des Vereins, die bei vielen Anwesenden für staunende und schwelgende Gesichter sorgte.
Autor:Philipp Findling aus Singen |
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